Stan Webb und Christine Perfect
Stan Webb gehörte zu den
musikalisch umstrittensten Gitarristen in der Rockgeschichte. Es wird
ihm von Kritikern und Konkurrenten nachgesagt, dass er nicht in der Lage
gewesen sei, eigene Ideen bei seinem Spiel zu entwickeln. Note für Note
wäre von seinen Vorbildern übernommen. Während der Auftritte reihe er
unzusammenhängend ein nachgespieltes Solo an das andere. Wer ihn heute
hört, der kann das nicht glauben. Tatsache ist, Stan Webb spielt eine
gute Bluesgitarre.
1962 gründete Stan Webb seine erste Band, die Blue Four und bald darauf
die Shades Five. Zwei Jahre später entstanden hieraus die Sounds Of
Blue.
Der Willie Dixon Song "Chicken Shack" schien ihm zu gefallen und so
gründete er 1965 seine
Chicken Shack. Mit von der Partie waren Al Sykes,
Alan Morley und Andy Sylvester. Später wechselte die Besetzung und es
kamen Christine Perfect und Dave Bidwell.
In der Ur-Besetzung sammelte Chicken Shack einige Jahre lang
Bühnenerfahrung im Hamburger Star Club. Entdeckt von dem legendären
Produzenten Mike Vernon, wurde Chicken Shack neben
John Mayalls
Bluesbreaker,
Ten Years After,
Savoy Brown und
Fleetwood Mac zu einer
festen Größe im britischen Blues. Stan Webb, Miller
Anderson und Kim Simmonds
Die treibende Kraft neben Stan Webb war die Sängerin und Keyboarderin
Christine Perfect. Christine Perfect verließ nach zwei Alben Chicken
Shack, um bei Fleetwood Mac einzusteigen. Für sie übernahm Paul Raymond
die Tasten.
Chicken Shack war relativ erfolgreich, als Andy Sylvester, Dave Bidwell
und Paul Raymond Stan Webb alleine ließen und sich Kim Simmonds und
dessen Savoy Brown anschlossen.
Stan Webb tauchte vorübergehend unter und komponierte unter dem
Pseudonym "Doc" einige Soundtracks.
1971 wurde Chicken Shack wieder belebt, nahm bei ständig wechselnden
Besetzungen 1973 mit dem Live Album "Good Bye Chicken Shack" eine letzte
Schallplatte auf.
Stan Webb tat sich mit
Miller Anderson und Kim Simmonds zusammen um
Savoy Brown zu reformieren. Die drei Gitarristen gaben sich, und ihrem
Album, den Namen "Boogie Brothers".
Nach einer ausgedehnten Tour endete das Zusammenspiel der drei im Sommer
1974.
Stan Webb gründete die kurzlebige Stan Webb Band. Mit dabei waren Eric
Dillon, ein Begleiter von
Jess Roden bei Bronco und Robbie Blunt.
1976 taten sich Stan Webb, Robbie Blunt, Miller Anderson,
Tony Ashton,
Bob Rawlinson und Mac Poole (Warhorse) zu Broken Glass zusammen. Wieder
nach einer Tour und einem Album war
Broken Glass nur noch ein kleines
Kapitel in der Rockgeschichte.
Stan Webb trat nach Broken Glass zu einem kurzen Gastspiel bei Canned
Heat an.
1977 wurde es Zeit Chicken Shack wieder aufleben zu lassen. Robbie Blunt,
Dave Winthrop (Supertramp), Ed Spevock (Graham Bond, Pete Brown) und
Paul Martinez (PAL und Hackensack) gehörten bei den Aufnahmen zu "The
Creepers" zu den neuen Chicken Shack.
Stan Webb und Chicken Shack
Die Besetzung von Chicken Shack wechselte von jetzt an ständig. Es
gehörten zeitweise Rockgrößen wie Tony Aston, Steve York (Vinegar Joe,
Manfred Mann), Ric Lee (Ten Years After) Andy Pyle (Blodwyn Pig), Roger
Saunders (Freedom) und Miller Anderson dazu.
Stan Webb und seine Chicken Shack bekamen lange Zeit keinen
Plattenvertrag, Bluesrock war bei dem jüngeren Publikum aus Sicht der
Plattenindustrie nicht mehr gefragt.
1986 kam dennoch ein Album zustande. Produziert von Pete Haycock (Climax
Chicago Blues Band) wurde 39 Bars aufgenommen.
Die Grenzen zwischen der Geschichte von Stan Webb und Chicken Shack
verschwanden immer mehr. Die Alben wurden teilweise unter dem Namen
"Stan Webb" und teilweise unter "Chicken Shack" veröffentlicht.
Stan Webb experimentierte immer mehr mit Blues und Rock. Seine
Interpretationen von altem Material hörte sich einmal rockiger an, dann
wieder bekam alles einen kommerziellen Einschlag. Die wechselnden
Richtungen verunsicherten seine Anhänger aus dem Blues und es kam daher
nicht mehr zum großen Erfolg.
Heute tourt Stan Webb durch die europäische Lande und spielt seinen
Blues. Hat er in Deiner Nähe einen Gig, geh hin, es lohnt sich!
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Stan Webb - Simply Live
Everyday, The Thrill has gone, Broken hearted melody, Running and
Hiding, Nightlife, Sweetest little thing, C.S. Opera, Poor Boy
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