Aynsley Dunbar Retaliation - To Mum From Aynsley And The Boys
1967 gründete der Drummer
Aynsley Dunbar seine
Retaliation. Dunbar spielte vorher bei Champion Jack Dupree, Eddie Boyd,
John Mayall (Hard Road) und Jeff Beck (Tallyman & Rock My Plimsoul). Zur
Verstärkung wurden Victor Brox und Keith Tillman von
Alexis Korner und
John Moorshead von Neil Christian & The Crusaders (der Name taucht in
vielen Bios auf:
Albert Lee und J.Page zum Beispiel) geholt. Moorshead
spielte bei Neil Christian mit dem Bassisten Alex Dmochowski und empfahl
diesen bei Dunbar. Tillman konnte gehen und Dmochowski ersetzte ihn.
Victor Brox war Sänger und Keyboarder in einer Person. Es gab keinen
richtigen Frontmann und Dunbar suchte einen weiteren Keyboarder um
Victor Brox vor das Publikum stellen zu können. Mick Weaver oder auch
Wynder K. Frog und Tony Ashton kamen in die engere Wahl, aber
schließlich wurde es Tommy eire von der Grease Band. In dieser Besetzung
und zwei alben im Gepäck ging es auf Tour durch die USA. Hier traten sie
mit Creedence Clearwater und Spirit im Fillmore West auf. Bei der Boston
Tea Party supporteten sie Rhinoceros. Rhinoceros hatte hier Pech, die
Zuhörer wollten nur die Retaliation hören und bei Rhinoceros blieb die
Halle leer. Aufnahmen von den auftritten im Fillmore wurden zwar
gemacht, aber die Bänder verschwanden.
Zurück in England machte man sich an das dritte Album ran und Dunbar
verpflichtete John Mayall als Produzenten.
To Mum From Aynsley And The Boys ist ein typisches Album des britischen
Bluesbooms Ende der 60er. Es reihte sich stilistisch nahtlos bei
Fleetwood Mac, derjenigen mit Peter Green,
Savoy Brown,
Ten Years After
oder den Bluesbreakern ein, aber erinnert auch stellenweise an
Keef
Hartley oder Colosseum. Kein Wunder bei Mayall als Produzenten und wenn
man sieht woher die Musiker kommen.
Bei Dunbar gab es ausschließlich Spitzenmusiker und das Zusammenspiel
funktionierte vorzüglich. Victor Brox zeigt schon bei den ersten Songs
was für ein guter Sänger er war. Dunbar war ein Drummer von Weltklasse
und Tommy Eyre ein Keyboarder der auch später in zahlreichen Session
seine Können bewies. Dmochowski ergänzte Dunbar in der Rhythmusabteilung
ebenfalls nicht schlecht und die Gitarre von Morshead braucht sich vor
Namen wie Peter Green oder Eric Clapton nicht zu verstecken.
Das die Kapelle von einem Drummer angeführt wird, ist natürlich zu
hören.
To Mum .. und Remains To Be Hard erschienen kürzlich im Doppelpack bei
SPV. Der Sound ist hier sehr gut und eine Anschaffung lohnt für alle die
den Bluesrock der Endsechziger mögen.
Sugar On The Line war übrigens auf einem berühmten Sampler und hier ein
absoluter Höhepunkt. Kennt den Sampler jemand?
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