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Colosseum

 

 

Genre: Jazz. Rock und Blues
Gegründet: 68/69

Jon Hiseman, drums
Dick Heckstall-Smith, sax.
Dave Greenslade, key.
Tony Reeves, bass
Jim Roche, guit.
James Litherland, guit, voc.
Mark Clarke, bass
Clem Clempson, guit.
Chris Farlowe, voc.
Colosseum

Jon Hiseman und Colosseum - ein Experiment mit Jazz, Rock und Blues

Dave Greenslade, Jon Hiseman und Tony Reeves kannten sich aus ihrer gemeinsamer Schulzeit. Sie spielten bereits 1960 zusammen in einem Jugendclub im Etham-District in London. Nach dem Schulabschluss versuchten sie es gemeinsam im Musikgeschäft bei den "Wes Minster Five".
Dieser Wes Minster, bürgerlich Brian Smith, versammelte noch andere Berühmtheiten um sich, Paul Williams und Zoot Money starteten hier ihre Karrieren. Nach den Wes Minster Five blieben die drei Schulfreunde zusammen.
Es folgten das Mike Taylor Quartet und das Peter Lemer Quintet (hier blies John Surman in das Sax). Von hier an trennten sich vorerst die Wege der drei. Reeves arbeitete als Produzent und veröffentlichte den Hit "Cast Your Fate To The Wind" (vom "Sounds Orchestral" im Dezember 1964 Nummer 5 in GB und 7 in den US Charts).

Colosseum - die Schulfreunde formieren sich

Dave Greenslade ging mit einer R&B Band auf Tour durch Frankreich, begleitete anschließend Chris Farlowe und Geno Washington mit ihrer "Ram Jam Band".
Jon Hiseman stieg bei der Graham Bond Organisation ein. Er löste hier den späteren Cream, Blind Faith, Airforce und Baker-Gurvitz-Army Trommler Ginger Baker ab. Ebenfalls bei Graham Bond beschäftigt war Dick Heckstall-Smith. Von Graham Bond aus wechselten Dick Heckstall-Smith und Jon Hiseman beide zu John Mayall. Bei den Aufnahmen zu "Bare Wires" trafen sie wieder auf Tony Reeves.
Jon Hiseman und Dick Heckstall-Smith beschlossen sich selbständig zu machen. Unter der Federführung von Jon Hiseman wurde 1969 Colosseum gegründet. Neben Reeves wurden noch zwei alte Bekannte von Hiseman angeheuert. Dave Greenslade und James Litherland. Colosseum sollte ein Versuch werden, die verschiedenen Element von Rock, Jazz und Blues zu vereinen.
Die erste Platte war bei den Kritikern ein Erfolg. Eine derartige Verbindung von Rock Jazz und Blues gab es bis dahin noch nicht.

Colosseum und Neil Armstrong

Die folgende "Valentyne Suite" war ein Meisterwerk, bis heute nicht erreicht. Jon Hiseman schrieb auf das Cover:


These sleeve notes were completed just as Neil Armstrong took "one small step for man, but a giant leap for mankind".
Jon Hiseman 21.07.1969


Die Band wurde verstärkt durch:
Dave Gelly, sax., Jim Phillip, sax. und Barbara Thompson, horn. Nach der Valentyne Suite verließen Reeves und Litherland die Band und gingen zu Million. Es kamen Clem Clempson (guit) von Bakerloo, Mark Clarke (bass) von den Pops sowie Chris Farlowe (voc).
Auf einigen der Tracks von "Daughter Of Time" zupfte noch Louis Cennamo den Bass, bis Mark Clarke ihn endgültig übernahm..
Verstärkt wurde Colosseum von Barbara Thompson (sax., flute, voc.) der Ehefrau Jon Hisemans und Harry Backett (tpt.) sowie Derek Wedworth (trombone).
Bei der folgenden folgenden Platte, "Daughter Of Time", kam dann auch die Bluesröhre von Chris Farlows richtig zur Geltung.

Colosseum und Chris Farlowe

Chris Farlowe wurde allerdings nur deswegen aufgenommen, weil Dave Clem Clempson es strikt ablehnte zu singen. Es war eine weise Entscheidung. Wer "Bakerloo" kennt, der bekommt eine Ahnung von Clem's Sangeskünsten. Der Bruce Titel "Theme From An Imaginary Western" gehört für mich zu einem der schönsten Rocksongs. Hiseman nahm diesen Titel erstmals mit Jack Bruce auf dessen Album "Songs For A Tailor" auf. Hier spielte John Mc Laughlin die Gitarre. Alles alte Bekannte aus Alexis Korner und Graham Bond Zeiten. Was jetzt folgte, war eines der bis heute wohl besten Live Alben, "Colosseum Live!".

Colosseum und das genialste Album der Rockgeschichte

Eine Mischung aus traditionellem Blues "Stormy Monday Blues", dem Graham Bond Hit "Walkin In The Park, dem Jack Bruce - Pete Brown Titel "Rope Ladder To The Moon" und den eigenwilligen Kompositionen "Skelington", "Lost Angeles" und "Tanglewood '63".
Hier spornten sich Farlowe und Clempson zu gewaltigen Leistungen an. Farlowe perfektionierte den Skatgesang und Clempson holte aus einer Gitarre alles heraus, was möglich ist.Das im März 1971 aufgenommene Konzert in der Universiät in Manchester war der Höhepunkt und das Ende von Colosseum, was sollte sich auch noch steigern?
Steve Marriott von Humble Pie suchte für den ausgestiegenen Peter Frampton einen Ersatz. Clem Clempson war die erste Wahl.

Colosseum und Humble Pie

Jon Hiseman nahm die Gelegenheit war und löste Colosseum daraufhin kurzerhand auf. In einem Interview (zu hören auf der Reunion DVD) erklärte er: David Clempson war derart wichtig für Colosseum, dass er keine musikalisch Zukunft und Steigerungsmöglichkeiten mehr sah. Eine Alternative zu Clem Clempson hätte es nicht gegeben. Hier stimme ich Jon Hiseman ohne Abstriche zu!
Merkwürdig war allerdings die Aussage von David Clempson in einem anderen Interview, das er Jahre später für das Good Times Magazin gab. Hier meint er, es war der Presse bereits durch Jon Hiseman bekannt gegeben worden, dass er bei Humble Pie eingestiegen sei. Das Merkwürdige war, Clempson und Marriott hatten zum Zeitpunkt der Pressemitteilung noch nicht miteinander gesprochen. Die Verhandlungen fanden erst später statt. Jon Hiseman war entweder ein Hellseher, oder aber er war der eigentliche Initiator des Wechsels.

Colosseum und die Reunion

Die restlichen Mitglieder suchten sich andere Bands und verzeichneten unterschiedliche Erfolge.
Jon Hiseman und Mark Clarke gründeten die hervorragende, aber leider erfolglose Band "Tempest".
Greenslade wollte keinen auf der Bühne herum springenden Gitarristen mehr sehen und gründete eine Keyboard Band mit seinem alten Kumpel Tony Reeves.
Chris Farlowe wechselte zu Atomic Rooster und wurde hier überhaupt nicht glücklich.
Dick Heckstall-Smith schließlich startete eine Solo Karriere.

Mehr als zwanzig Jahren später hatte Jon Hiseman eine Eingebung. Wie würde eine Runion der alten Colosseum Formation klingen. Seine Unternehmungen mit dem United Jazz und Rock Ensemble und der Colosseum II mit Gary Moore verliefen mehr oder weniger erfolgreich, aber es kam nichts an das Experiment Colosseum heran. 1994 trommelte er seine alten Mitspieler zusammen. Als hätte es die zwanzig Jahre Trennung ncht gegeben, so klappte auf Anhieb das Zusammenspiel. Im Studio wurde Bread And Circuses eingespielt und eine Tour geplant. Die größten Erfolge hatte Colosseum immer in Deutschland. Das Konzert im E-Werk in Köln wurde vom Rockpalast aufgezeichnet und im Fernsehen ausgestrahlt. Heute gibt es das Konzert auf DVD im Handel. Die Reunion Tour 1994 war ein voller Erfolg.

Colosseum und der Blues von morgen

Es folgten in unregelmäßigen Abständen diverse Auftritte bei Festivals, unter anderem 2001 in Worms. Allerdings ohne Mark Clarke, der sich in dieser Zeit bei den Monkees verdingte.. 2003 wurde wieder ein Album aufgenommen, der Tomorrow's Blues. Was folgte waren Touren 2003 und 2004.
Leider war der Gesundheitszustand von Dick Heckstall-Smith nicht besonders gut und er konnte an beiden Touren nicht teilnehmen. Vertreten wurde Dick von der Ehefrau Jon Hisemans, Barbara Thompson. Barbara Thompson machte ihre Sache hervorragend!
Dennoch: gute Besserung Dick Heckstall-Smith, wir wollen Dich auf der nächsten Tour sehen und hören!!

Nachtrag:
In der Nacht vom 17. auf den 18.12.2004 verstarb Dick Heckstall-Smith alias Richard Malden nach langen Krankheit an Krebs. RIP, er war einer der ganz Großen im Rockzirkus.

Colosseum


Bilder zum Gig von Colosseum in Gronau beim Jazzfest 2005 gibt es hier:
COLOSSEUM
 

Colosseum

Jon Hiseman

Dave Greenslade

Dave Clem Clempson

Dick Heckstall-Smith

Mark Clarke

Chris Farlowe

bABarbara Thompson

Colosseum - Discography

 

Colosseum - Those Who Are About To Die Salute You - 1969

Walking In The Park, Plenty Hard Luck, Mandarin, Debut, Beware The Ides Of March, The Road She Walked Before, Backwater Blues (Leadbetter), Those About To Die

Colosseum

Colosseum - Valentyne Suite- 1969

The Kettle , Elegy, Butty's Blues, The Machine Demands A Sacrifice, The Valentyne Suite, January's Search, February's Valentyne, The Grass Is Always Greener
Achtung bei der Anschaffung:
auch als Expanded Deluxe Edition DCD erhältlich.

Mehr Valentine Suite

Valentyne Suite

Colosseum - Daughter Of Time - 1970

Three Score & Ten, Amen, Time Lament, Take Me Back To Doomsday, Daughter Of Time, Theme From An Imaginary Western, Bring Out The Dead, Downhill & Shadows, The Time Machine

colosseum

Colosseum - Colosseum Live - 1971

Rope Ladder To The Moon, Skelington, Encore..Stormy Monday, Walkin In The Park, Tenglewood '63, Lost Angeles, I Can't Live Without You

Colosseum

Colosseum - Reunion Concert - 1994

Those About To Die .., The Valentyne Suite, The Machine Demands Another Sacrifice, Lost Angeles, Elegy, Theme From An Imaginary Western, Solo Colonia, Stormy Monday Blues
und auch als DVD erschienen!

Mehr zur Reunion

Colosseum

Colosseum - Bread And Circuses - 1994

Watching Your Every Move, Whereever I Go, Big Deal, No Pleasin, Storms Behind The Breeze, Bread & Circuses, High Time, The Playground, I Could Tell You Tales, The One That Got Away, The Other Side Of Th e Sky

Colosseum

Colosseum - Tomorrow's Blues - 2003

Tomorrow´s Blues;Take the Dark Times with the Sun; Come Right Back; Thief in the Night ; In the Heat of the Night; The Net Man; Hard Times Rising 9. Leisure Complex Blues; Arena in the Sun 10. No Demons

Colosseum

Colosseum - The Complete Reunion Concert

Those About To Die; Skelington; Elegy; Tanglewood '63; January's Search; February's Valentyne; The Grass Is Always Grener; Rope Ladder To The Moon; Theme From An Imaginary Western; The Machine Demands Another Sacrifice; Solo Colonia; Lost Angeles; Stormy Monday Blues; Walking In The Park

Those About To Die; Skelington; Elegy; Medley: The Valentine Suite: January's Search; February's Valentyne; The Grass Is Always Greener; Rope Ladder To The Moon; Theme From An Imaginary Western; Stormy Monday Blues; Walking In The Park

Colosseum - Live 05

Showtime; Come Back Right; Theme For An Imaginary Western, Lights, Rope Ladder To The Moon, The Valentyne Suite: January's Search, February's Valentyne, The Grass Is Always Greener; Those About To Die; Stormy Monday Blues; No Pleasin'; Tomorrows Blues; Drum Intro to LA, Lost Angeles