Auf des Messers Schneide nennt sich das letzte Album
der Hamburg Blues Band. Bei den Aufnahmen war noch der wichtigste
Saxophonist des Rock,
Dick Heckstall-Smith, mit dabei. Sein Woza Nasu
nimmt 18 kurzweilige Minuten auf der CD ein.
Die Hamburg Blues Band ist wohl eine der professionellsten deutschen
Bands. Geleitet wird sie von Gert Lange, der auch für das Management
zuständig ist. Gleichzeitig ist Gert Lange der Chef von Handmade Concert
und Agent von Rockgrößen wie
Colosseum,
Chris Farlowe, Spooky Tooth,
Barbara Thompson und Mike Harrison.
Die Leadgitarre bedient kein geringerer als Alex Conti von Lake. Alex
Conti gehört für mich zu den besten Rockgitarristen in Deutschland.
Ebenfalls von Lake kommt der Bassist Michael Becker. Michael Becker
spielte einige Jahre bei der Rockoper „JFK“.
Am Schlagzeug sitzt Hans Wallbaum, der mit Heiner Pudelko bei Interzone
spielte.
Auf der Gästeliste stehen Inga Rumpf und Mike Harrison. Inga Rumpf
schreit sich bei „Friends“ die Kehle heiser und Mike Harrison bei dem
Klassiker der Spooky Tooth „That Was Only Yesterday“.
Die Songs sind, bis auf den Rattlesnake Shake von
Fleetwood Mac, alles
Kompositionen der Bandmitglieder. Einige der Texte entstammen der Feder
von Pete Brown, ein alter Bekannter von Dick Heckstall-Smith.
Was die Band bietet ist Bluesrock vom Feinsten.
Der Opener „Love Me Or Leave Me“ legt schon mächtig los und so geht es
beim nächsten Song „Make My Day“ weiter.
Die ersten Takte von Real Stuff erinnern stark an den Boogie von Canned
Heat. Mit „Make Love Strong“ wird es ruhiger. Ein langsamer und
gefühlvoller Blues. Schön das Zusammenspiel von Gitarre und Gesang.
Der Rattlesnake Shake ist nicht nur ein Cover, die HBB setzt hier den
eigenen Stil durch. Bei „On My Way Home“ dachte ich unwillkürlich an
Jimi Hendrix. „Friends“ schließlich ist einer der Höhepunkte des Albums.
Inga Rumpf gehört zu den ganz großen Rockröhren aus deutschen Landen.
Soulig und rockig kommt ihr Gesang rüber. Leider ist die
Aufnahmequalität bei diesem Song nicht ganz so gut wie bei den
restlichen Titeln . Ein Mitschnitt vom Offenen Kanal Flensburg.
Mit „Waza Nasu“ zeigt Dick Heckstall-Smith was für ein großer
Saxophonist er war. Das Zusammenspiel mit der restlichen Band ist
einfach klasse. 18 Minuten dauert der Spaß, viel zu kurz.
Bei „That Was Only Yesterday“ steigt der Sänger von Spooky Tooth ein. Er
singt auch den nächsten Song "Hold Back", hier wird es wieder rockiger.
Alex Conti zeigt beinahe zwei Minuten was seine Gitarre auch ohne
Begleitung kann, bevor es mit „Got What I Want“ zu einem souligen Ende
kommt, das an James Brown oder die Average White Band erinnert.
Alles in Allem ein sehr gutes Livealbum was die Hamburg Blues Band hier
abliefert. |
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