Rumpelstilsken und Shel Tamy
Rumpelstilskin war eine
Schöpfung von Shel Tamy. Shel Tamy kam aus den USA, machte sich aber in
London einen Namen als Produzent. Er hatte Kontakte zu den Kinks, Who,
Easybeats und zahlreichen anderen Größen der 1960er. Er hatte den Plan aus
professionellen Studiomusikern eine Band zu erschaffen.
Shel Tamy holte diese Leute in ein Studio und
verpasste ihnen den Namen Rumplestilskin. Die Musiker
erhielten alle andere und einprägsamere Namen. Peter Charles Green
nannte sich Peter Lee Sterling (bekannt wurde er unter dem Namen Daniel
Boone), Clem Cattini wurde zu Rupert Baer.
Peter Charles Green sang bei Hungry Wolf, bei denen auch Cattini, Herbie
Flowers, Alan Hawkshaw und Alan Parker beschäftigt waren. Unter dem
Namen Hungry Wolf wurde auf Philips 1970 ein Album aufgenommen.
Alan Parker war ein gefragter Gitarristen jener Zeit. Seine Soli sind
auf Alben von Status Quo bis David Bowie zu hören. Wer Donovans Hurdy
Gurdy Man kennt, der hat auch schon Alan Parker gehört.
Rumpelstilskin und Alan Parker
Die Liste der
Musiker auf dem Album ist nicht richtig. In Wirklichkeit waren es die
Musiker von Rumpelstilsken, die leider nicht so werbewirksame Namen von
John Paul Jones, Jimmy Page oder John Bonham hatten. Nicht alles glauben
was einem die Plattenindustrie vorgaukelt.
Alan Parker arbeitete außerdem mit Cattini in der Band von Lulu „The
Talk Of The Town“. Bei dieser Band zupfte John Paul Jones den Bass und
Nicky Hopkins bediente das Klavier.
Alan Hawkshaw schrieb viel für das Fernsehen und speziell für den
Channel 4 - Countdown.
Herbie Flowers arbeitet mit John Williams bei „Sky“, für Clive Dunn
schrieb er den Song Grandad.
Rumpelstilskin und
Clement Cattini
Clement Cattini wurde zum ersten Pofidrummer in der englischen
Rockgeschichte. Er verdiente sein Geld bei Terry Dene, Larry Parnes,
Bill Fury, Duffy Power, Johnny Gentle, Johnny Kidd & The Pirates, hier
trommelte er bei Shakin’ All Over. Das Gitarrensolo stammte von Joe
Moretti und nicht von Mick Green.
Clem Cattini wechselte von den Pirates zu den von John Meeks
produzierten Tornados, die mit Telstar einen Hit landeten. Clem rührte
die Trommel. Von den Tornados ging es zu den Honeycombes. Kennt noch
jemand „Have I The Right“? Er arbeitete bei Meek bis sich dieser 1967
erschoss. Er kam schließlich zu der Ivory League. Im Laufe seiner
Karriere trommelte er bei 43 Nummer 1 Hits.
Rumpelstilskin, Led Zeppelin und Status Quo
Rumpelstilskin war geplant als Hardrockband im Stil zwischen Led
Zeppelin und Status Quo. Für mein Empfinden übertrafen sie Status Quo
musikalisch um Längen, über einen Vergleich mit Led Zeppelin lässt sich
streiten. Rumpelstilskin gefällt mir persönlich besser.
Das Songmaterial war allerdings nur mitteprächtig und reichte nicht für
einen Hit. Auch hier gefallen mir persönlich die Songs ganz gut, sie
sind aber auch nicht gerade als radiotauglich zu sehen.
Was auffällt ist die Gleichberechtigung unter den Musikern. Keiner
drängelt sich in den Vordergrund, alle ziehen an einem Strang. Auffällig
ist aber auch der zum Stil der Musik passende Gesang. Was mich bei Led
Zeppelin immer nervte, das fehlt hier vollkommen. Wobei ein Vergleich
natürlich sehr hinkt, die Songs waren anders und gingen nicht direkt ins
Ohr.
An Rumpelstilsken werden nicht nur Hardrocker ihren Spaß haben. Blues
ist allerdings nur sehr wenig zu hören, dafür Ansätze von stinknormalem
Rock.
Pye brachte das erste Album der Band auf den Markt. Live traten Rumpelstilskin nur einmal auf, in einem Club in Soho.
Es gibt noch ein zweites Album auf Bellaphon „Black Magican“ aus 1972. Das
Album erschien scheinbar nur in Deutschland und ist auf Repertoire als CD
veröffentlicht. Gehört habe ich es nicht. Zur Qualität der Songs gibt es
unterschiedliche Meinungen. |