Klaus Doldinger - Passport - Hand Made
Die erste Besetzung von Passport war: Klaus Doldinger,
Olaf Kübler, Udo Lindenberg, Rafael Weber, Jimmy Jackson, Lothar Meid.
Auf dem ersten Album von Passport ist Rafael Weber noch nicht zu hören,
gehörte zur Liveformation.
Passport gehörte zu den besten Bands des Jazzrock Anfang der 70er Jahre.
Sie traten regelmäßig bei Festivals auf und wurden mit If, Colosseum und
Nucleus verglichen. Die erste Platte verkaufte sich gut und die
Promotiontour verlief großartig. Sigi Loch war ein sehr guter Produzent
und Lippmann gab die Gelegenheit mit den oben genannten Bands
aufzutreten. Am Anfang zwar nur als Supportact, was sich aber schon bald
änderte.
Das letzte Konzert der Tour fand beim Jazz Festival in Frankfurt statt.
Colosseum spielte an dem Abend ebenso wie Wolfgang Dauner mit seiner Etcetera. Das Fernsehen war dabei und es hätte der große Durchbruch für
Passport kommen können.
Olaf Kübler beschreibt es in seinem Buch: Hätten wir mit der richtigen
Nummer angefangen und nicht dieses Ego-Gefurze (von Doldinger) auf dem
Tenor Saxophone, es hätte die Nächte der Nächte werden können.
Was aber geschah war, Olaf Kübler und Udo Lindenberg kündigten an dem
Abend und der Rest folgte nach.
Klas Doldinger stand ohne Band da und der Jazz Rock wurde immer
populärer. Eine Second Passport wurde mit John Mealing; Bryan Spring,
Wolfgang Schmid aufgenommen.
Seine nächste Band setzte sich zusammen aus Curt Cress, Wolfgang Schmid
und Frank Roberts.
Hand Made nannte sich die dritte Passport und erschien 1973. Für mich
ein Meilestein des Jazzrocks und der kam sogar aus Deutschland!
Die Tracks standen denen von
If oder
Colosseum in nichts nach. Auffällig
wird hier Curt Cress, den man nach Hand Made schon als einen der besten
Drummer in Deutschland bezeichnen konnte.
Wolfgang Schmid und Frank Roberts zeigten eine solide Leistung und
natürlich war Klaus Doldinger ein Profi mit jeder Menge Erfahrung im
Jazz und im Unterhaltungsgeschäft unter dem Pseudonym Frank Nero.
Mit dem Opener Abracadabra fängt Hand Made rockig an. Abracadbra wurde
zum Standard bei den Auftritten von Passport.
Die folgenden Tracks wurden jazziger. Doldinger und Roberts wechseln
sich mit Soli ab und ergänzen sich dabei hervorragend.
Der Titeltrack wird dann wieder rockiger. Doldinger gibt mit dem
Saxophone das Thema vor über das 9 1/2 Minuten improvisiert wird. Curt
Cress liefert eine Meisterleistung an den Drums ab.
Wer If und Nucleus gut findet, dem gefällt auch Hand Made.
Bei Puzzle wird die Geschichte funky, bevor es am Ende ruhiger wird: The
Quiet Man. Jazz der ruhigen und entspannenden Art.
Hand Made war damals, 1973, ein Höhepunkt des populären Jazz-Rocks.
Nichts Abgedrehtes, Doldinger wusste sehr gut den Geschmack des
Publikums einzuschätzen und Hand Made verkaufte sich entsprechend gut.
Die Gigs die ich besuchte, fanden immer in ausverkauften Hallen statt.
Es war ein Erlebnis die Musiker auf der Bühne zu hören. Passport lebte
von der Improvisation und dem Können der einzelnen Musiker. Nach Frank
Roberts kam Kristian Schultze und machte Passport noch besser.
Die folgenden Alben fielen etwas ab, aber vielleicht verlor ich Ende der
70er auch immer mehr das Interesse an Jazzrock.
Doldinger's Jubilee Alben und die Zusammenarbeit mit der Average White
Band laufen immer noch im PLayer, der Rest verstaubt langsam. |
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