Mitspieler: Edgar Winter , voc.; sax,
keyb.
Randal Dolanon, guit.
Gene Curtz, bass
Jimmy Gillen, drums
Johnny Winter, harmonica, guitar on “Tobacco Road”
Tommy Shannon, bass (on “Tobacco Road”)
Uncle John Turner, drums (on “Tobacco Road”)
Ray Alone, Earl W.Chapin, Brooks Tillotson, horns
plus string ensemble |
Trackliste: Entrance 3:29
Where have you gone 2:40
Rise to fall 4:04
Fire and ice 6:53
Hung up 3:00
Back in the Blues 2:18
Re.entrance 2:28
Seite 2:
Tobacco Road 4:07
Jump right out 4:20
Peace pipe 4:40
A different game 5:02
Jimmy’s Gospel 4:41 |
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Edgar Winter im Schatten von Johnny Winter?
Ach, was bin ich damals, nachdem die Platte hierzulande schnell wieder
gestrichen war, hinter ihr hergelaufen, bis ich endlich Anfang der 70er
in den Niederlanden ein Exemplar ergattern konnte.
Damals der absolute Johnny Winter – Fan, „reichte“ es mir, eine
Tonbandkopie von Edgar’s Erstling aus dem Jahre 1970 zu besitzen.
Doch nach und nach, als auch das Interesse an Musik außerhalb von Rock
und Blues zu erwachen begann, ertappte ich mich dabei, die Tonbandspule
mit dieser LP immer öfter herauszukramen und fein einzulegen.
Denn das, was Winter hier vorlegt, ist wahrlich eine ganz besondere
Mischung und von ihm später so auch nie wieder erreicht worden.
Das Werk ist aufgeteilt in eine Suite, „Winter’s Dream“, auf der
1.LP-Seite und in mehrere Einzelstücke auf der 2.
Für Rockfans der damaligen Zeit eine “erschreckende” erste Seite. War
man satten Blues von Bruder Johnny gewöhnt, zeigte Edgar hier sein
jazziges Gesicht. Doch Jazz ist das nicht, sondern eine damals
ungewohnte Verschmelzung vieler Stile. EW hatte bereits in den
Spät50ern/Früh60ern viel R&B gespielt auf seinem Saxophon und so konnte
er diese Erfahrungen perfekt einfließen lassen.
Viel Bluesfeeling ist dabei, leichtfüßiger Groove und ein Hauch Funk
runden alles wunderbar ab.
Eine tolle Suite, die ich bald lieben lernte. Dazu Edgar’s weicher
Gesang, der hier nahe am Rande des Scats intoniert. leichtfüßig hin- und
her springend, abgerundet durch feine Sax- und Keyboardsoli.
Seite 2 beginnt dann gleich mit einem „Hammerstück“, die später durch
die lange Liveversion eher bekannt gewordene Interpretation von
Loudermilk „Tobacco Road“, hier wesentlich kürzer, so auch der
legendäre lange Schrei von Edgar am Ende des Stückes. Bruder Johnny, der
auf anderen Stücke auch Mundharmonika spielt, ist nur hier an der
Gitarre dabei.
Alle Stücke auf Seite 2:
Mehr Abwechslung auf dieser Seite, weil – im Gegensatz zur Suite, die
durchgängig ist, immer wieder ein Kapitel abgeschlossen und ein neues
aufgeschlagen wird.
Nach dem furiosen Auftakt kommt , ähnlich wie auf Seite 1, ein bunter
Stilmix, der aber letztlich einheitlich wirkt. Hüpfend swingende
Elemente stehen hier neben ruhigen Songs, mehr bluesbetontem und dem
stark gospeleingefärbten Schlussstück.
Eine wunderbare Scheibe, die ich noch immer zu meiner liebsten Edgar
Winter-Scheibe zähle, neben dem Nachfolger „White Trash“.
Wolfgang
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