Ursprünglich erschien dieses Album 1975 auf ECM als
Doppel-LP.
Später, auf CD, ließ man dann ein Stück wegfallen, um alles auf eine CD
zu bekommen.
Sehr schade und unverständlich, denn mit dem fast 24-minütigem Stück
„Rolling Stone“ fehlt somit ein – wohl nicht nur für mich – Highlight
der damaligen Platte.
Musik, die auf den ersten Höreindruck unglaublich “düster” wirkt, aber
es aus meiner Sicht gar nicht ist.
Vielmehr ist dieses Musik großer Emotionen, die natürlich auch viel
Melancholie beinhaltet, ohne, dass man gleich zu Depressionen verleitet
wird, sondern es ist die „Schönheit“ des Klanges, der hier besticht.
Ganze Landschaften beschwören die Musiker um Rypdal vor dem geistigen
Auge herauf, Bilder von Fjorden, Wolken verhangenen Bergketten, aber
auch sprudelnder Bäche, klaren Wassers, blauen Himmels, das weckt alles
Assoziationen auf hervorragende Weise.
Rypdal, der hier auch Keyboards und kurz Sopransaxophon spielt, wird
begleitet von Torbjörn Sunde, trombone, Brynjulf Blix, organ, Sveinung
Hovensjö, basses und Svein Christiansen, drums.
Eine wunderbare Band, die ich glücklicherweise einmal live erleben
durfte.
Beginnt die CD mit „Darkness falls“ auch gleich so, als würde sich
selbige, also die Dunkelheit herabsenken, versetzt uns das nächste
Stück, das herrlich lange „Midnite“ gleich in eine Art Trance. (wenn wir
es zulassen). „Adagio“ mit einer brodelnden Orgel von Blix steigert die
Musik in ein feierliches Ambiente, aus der uns Rypdal dann mit seiner
harschen Gitarre wieder herausreißt.
„Better Off without you“ wird getragen vom kräftigen Bass Hovensjös und
„Over Birkerot“ (jazz-) rockt enorm ab, wie zur damaligen Fusionzeit
ansonsten üblich. (fast wie „Silver bird is heading for the sun“ vom
Vorgängeralbum in komprimierter Form). Mit „Fare well „ wird es dann
wieder herrlich „feierlich“ Rypdal brilliert auch hier wieder mit seiner
unnachahmlichen Art des Spiels. (er scheint aus der Ferne langsam
heranzuschleichen, bricht aus, nimmt sich zurück und verschwindet
langsam wieder....)
Mit der „Ballade“ verabschiedet sich die Band dann aus dem Album, aber
wesentlich optimistischer als der Eingangstitel vermuten und verlauten
ließ. Äußerst schöne und melodiös-warme Töne also zum Schluss!
Und wenn jetzt noch „Rolling Stone“ käme....(ach..., also – auf zum
LP-Regal!)
Insgesamt war diese Band eine der „dichtesten“ und eindrucksvollsten ,
mit der Rypdal aufgenommen hatte.
Eine der besten Rypdal - Platten!
Wolfgang
(firebyrd is heading for the sun.... )
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