Vielleicht prophetisch - oder nur gut beobachtet?
„A new generation of Blues" benannte Korner 1968 seine LP.
Und im Stück "What's that sound I hear" sang er dann auch noch:
„There's Clapton, there's Hendrix, there's Pete Green, and there's John
Mayall, too"
Und nebenbei fällt auch noch der Name Aynsley Dunbar.
Korner an elektrischer und akustischer Gitarre, Ray Warleigh, Flöte und
Altsaxophon, Danny Thompson, string bass, Steve Miller(nein, nicht der!)
am Piano und Terry Cox am Schlagzeug legen hier einen ganz speziellen
Blues vor, mit leicht jazzigen Untertönen, aber auch damals modernen
Zeitströmungen der populären Musik wie Psychedelic nicht verschlossen.
Korner wirkte, ganz anders als Mayall, der auch erst durch Korner zur
Gründung der Bluesbreakers inspiriert wurde, in seiner Musikdarbietung
„befremdlicher", „sperriger", was ihn aber auch , tiefer betrachtet,
teils viel interessanter machte. So klebte er nicht unbedingt an starren
Schemata, wie auch auf dieser Platte gut nachzuvollziehen ist.
Von den 11 Titeln sind 5 Eigenkompositionen, 3 traditionelle Stücke
wurden von ihm entsprechend neu arrangiert, und 3 Fremdkompositionen,
hier von Duffy Power(Mary, open the door), Freddie King(I'm tore down)
und Chris Kenner(Somethin' you got).
Hier noch einmal alle Titel:
Side 1
1. Mary Open The Door (Power) 3:28
2. Little Bitty Girl (Trad.arr.Korner) 6:26
3. Baby Don't You Love Me (Trad.arr.Korner) 3:24
4. Go Down Sunshine (Korner) 4:02
5. The Same For You (Korner) 4:07
Side 2
6. I'm Tore Down (King) 2:06
7. In The Evening (Trad.arr.Korner) 4:34
8. Somethin' You Got (Kenner) 2:22
9. New Worried Blues (Korner) 2:35
10. What's That Sound I Hear (Korner) 3:13
11. A Flower (Korner) 2:10
Diese Veröffentlichung war für mich damals eine der Sternstunden des
weißen britischen Blues, zusammen mit dem Vorläufer „I wonder who".
Viel Kritik erntete Korner stets für seinen ungewöhnlichen Gesang, der
mit seiner rauen Stimme manchmal wie Sprechgesang ‚rüberkam. Böse Zungen
behaupteten gar, er würde seine Lieder „bellen". Nun gut, Virtuosität
hin und her, es passt, und besonders auf dieser Platte, für mich einer
der Klassiker der „new generation of Blues", vielleicht nicht unbedingt
von Korner eingeläutet, aber in seiner Entwicklungsphase entscheidend
mitgeprägt und gefördert!
Wolfgang |
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