Nicht alles gefällt mir an dieser CD, aber bei gut 72
Minuten Spielzeit bleibt da noch eine ganze Menge, das mich ins
Schwärmen bringt, angesichts Rosie’s zupackender, aber auch sensibler
Stimme.
Auf Rosie Gaines bin ich aufmerksam geworden, nachdem sie
Prince’s (Symbol’s) Album „Diamonds & Pearls“ durch ihr Mitwirken
veredelte.
Ob sie jetzt die Perle oder der Diamant war? Ich denke, beides.
Sie singt nicht nur, sondern spielt auch Keyboards und kann ihre
Musikalität auf diesem MOTOWN-Album aus dem Jahre 1995 voll ausleben.
Prince hat mit ihr 2 Stücke für das Album verfasst. Der Rest stammt vom
Autorenteam Gaines, Francis Jules & Dana Bailey, sowie 2 Bob
Marley-Stücke sind darunter (Turn your lights down low, Concrete jungle).
Was mich begeistert, sind die langsamen Stücke, bei denen sich Rosie
emotional so voll reinkniet, dass einem ab und an Schauer über den
Rücken laufen können.
Gute 42 Minuten mit 9 Stücken zählen somit zu meinen Lieblingsmomenten.
Der Rest (6 Stücke) ist schneller programmierter Sound, gelegentlich mit
Rap, dann hört man den Meister (Prince) natürlich durch, „Concrete
Jungle“ ist eine eigenwillige Interpretation und „Bubbly World“ bringt
auch etwas Humor mit hinein.
Insgesamt eine tolle Platte mit Anspruch, textlich wie musikalisch, wenn
auch vielleicht nicht jedermanns Geschmack, denn zum Verkaufsschlager
avancierte diese Scheibe leider nicht.
Seitdem bringt Rosie Gaines ihre Platten konsequenterweise auch in
Eigenproduktion oder über das Internet unter das Volk. Schade, denn hier
ist ein Talent mit dem Potential einer Aretha oder einer Chaka!
Wolfgang
Rosie Gaines - Welcome to My World |
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