| Affinty und Linda HoyleMitte der 60er Jahre gründeten Lynton Naiff, Grant Serpell und Nick 
		Nicholas das US Jazz Trio. Alle drei studierten auf der Universität von 
		Sussex. Als Grant Serpell sein Studio beendete, stieß ein weiterer 
		Student, Mo Foster, zu der Band.  Nach Abschluss des Studiums gründeten Lynton Naiff und Grant Serpell „Ice“. 
		Sie hatten als Popband einige kleinere Erfolge, lösten Ice aber nach 
		einem Jahr wieder auf. Immer noch den Traum vom Profimusiker vor Augen taten sich Lynton Naiff 
		und Grant Serpell ein weiteres Mal zusammen. Mo Foster kam als Bassist 
		dazu und Mike Jopp von den Tridents wurde ihr Gitarrist. Mike Jopp besaß Jazz 
		Erfahrung, eine eigene Verstärkeranlage und ein 
		Auto. Mit anderen Worten er war sehr wichtig für die Band.
		Was fehlte war eine Sängerin. Linda Hoyle eine alte Bekannte aus ihrer 
		Zeit auf der Universität hatte genau die richtige Stimme. Sie besaß 
		einen Abschluss als Englischlehrerin.  Der Vater von Mike Jopp unterstützte die Band und es wurden die 
		notwendigen Instrumente angeschafft. Ein Gibson EBO Bass, eine Hammond 
		M102 und diverses Zubehör wie Mikros und Verstärker. Sie alle waren 
		Freunde der orgellastigen Musik von Brian Auger, der Nice, oder auch von 
		Steve Winwood. Die Hammond wurde zum Hauptinstrument.
		Als Fans von Oscar Peterson nannte man sich nach einem seiner 
		Kompositionen „Affinity“. Affinty und Brian Auger1968 zog sich Affinity zurück in ein Bungalow bei Brighton und 
		probten die ersten Songs.
		Es wurde viel improvisiert und mit Rock und Jazz experimentiert. Brian 
		Auger war das größte Vorbild. Hinzu kam die Ähnlichkeit der Stimme von 
		Linda Hoyle mit der von Julie Driscoll.
		Am 5. Oktober 1968 war es soweit, ein erster Auftritt im Revolution Club 
		in Bruton Place. Ein Mitschnitt des „BBC Jazz Clubs“ brachte Ronnie Scott dazu die Band 
		für seinen Club zu engagieren. Langsam wurde Affinity in der Szene 
		bekannt. Einige Touren und Auftritte bei Festivals brachten das 
		notwendige Geld ein, um sich eine Hammond B3 anzuschaffen.
 Das erste Album erschien auf dem Label Vertigo unter dem Titel „Affinity“. 
		Affinity wurde eine gefragte Tourband.
		Bevor es 1971 auf eine USA Tour gehen sollte, stieg Linda Hoyle aus. 
		Lynton Naiff tat es ihr gleich und die Band zerbrach. Alle Musiker 
		versuchten eigene Projekte oder schlossen sich anderen Bands an.
		Mo Foster, Mike Jopp und Grant Serpell sehnten sich nach einigen Monaten 
		wieder zurück zu Affinity. Sie beschlossen einen neuen Versuch zu wagen 
		und suchten nach einer neuen Sängerin und einem Keyboarder.
 Einer der letzten Affinity Gigs in der Originalbesetzung fand in Essex 
		statt. Ein Mitglied der dortigen Collageband war die Sängerin Vivienne 
		McAufliffe. David Peel wurde auf sie aufmerksam und verpflichtete sie 
		für sein Dandelion Label.
		Die drei Affinity Mitspieler erinnerten sich an ihre Stimme und holten 
		sie in die Band. Affinty und Vivienne McAufliffeJetzt musste noch der richtige Keyboarder her. Auf eine Anzeige im 
		Melody Maker wurde der Ex-Tornado Dave Watts gefunden.
		Das Repertoire bestand zum Teil aus alten Songs, dazu kamen Songs von Mo 
		Foster und Vivienne McAufliffe, sowie Mike Jopp und dem Songwriter 
		Robertson. Sehr bald kam es in der neuen Affinity zu Streit und als Michael d’Abo, 
		ein Ex-Manfred Mann, Mo Foster, Mike Jopp und Grant Serpell für eine 
		seiner US-Touren verpflichtete, war mit Affinity endgültig Schluss.
 Während Affinity sich versuchte neu zu formieren, wurden Songs im Studio 
		aufgenommen. Damals erschein kein Album, aber Repertoire Records nahm 
		die Bänder und machte daraus die CD "Affinity 1971-1972“.
 Eine weitere CD wurde aus Aufnahmen von 1968 zusammengestellt. Linda 
		Hoyle hatte Probleme mit der Stimme und Ende 1968 musste sie für einige 
		Zeit aussetzen. Nach einer Operation an den Stimmbändern war ein Singen 
		für sie unmöglich.
		Den vier männlichen Affinity’s blieb nichts anderes übrig als 
		Instrumental weiter zu machen. Dies geschah vorwiegend im Club von 
		Ronnie Scott. Ein Abend wurde mitgeschnitten und erschien 2003 unter dem 
		Titel „Live Instrumentals 1969“. Die restlichen Tracks auf der CD sind 
		Radioaufnahmen. Die Musiker von Affinity spielten in der Rockgeschichte noch größere 
		oder kleinere Rollen.  Affinty und SailorLinda Hoyle veröffentlichte das Solo Album „Pieces Of Me“. Das Album 
		entstand unter Mithilfe von 
		Soft Machine Mitspielern Karl Jenkins, Chris 
		Spedding, John Marshall, Jeff Clyne und Collin Purbrook. Lynton Naiff 
		arrangierte zahlreiche Popsongs mit Orchesterbegleitung. Zu seine Kunden 
		zählten: Queen, Jimmy Page & Robert Plant.
		 Mike Jopp wurde Mitglied der Mike d’Abo Band, nahm hier einige Alben 
		auf, bis er 1973 ausstieg und den Handel von Gitarren übernahm. Er wurde 
		Berater bei Sony und Fairlight und ist mit einer eigenen Firma im 
		Rundfunkgeschäft tätig. Mo Foster wurde ein gefragter Studiomusiker und 
		ist auf Alben von Mike d’Abo, Jeff Beck, Phil Collins, Gil Evans, Gary 
		Rafferty, Joan Armatrading, Maggie Bell, Van Morrison und noch einigen 
		anderen zu hören. Nebenher veröffentlichte er einige Soloalben und 
		schreib ein Buch über die Geschichte der britischen Rockgitarre.
 Grant Serpell spielte ebenfalls bei Mike d’Abo. Schloss sich eine Zeit 
		Geno Washington an und gründete schließlich Sailor. Sailor 
		veröffentlichte erfolgreich etliche Popsongs. Während einer 11-jährigen 
		Sailor Pause, arbeitete er als Chemielehrer. Aufgrund der zahlreichen 
		Hits von Sailor, wurde die Band Ende der 80er neu formiert.
 Vivienne Jill McAuliffe ist auf zahlreichen Alben zu hören: bei Garry 
		Rafferty City To City und Baker Street, Patrick Moraz von Yes und bei 
		verschiedenen Mitspielern von Genesis. Später stieg sie in die 
		Modebranche ein.
		Sie verstarb am 21.10.1998.
 
 
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