Entdeckt wurde Cat Mother And The All Night Newsboys von mir auf dem berüchtigten Sampler von Polydor „Pop Sound 70„. Der Song „Can You Dance To It?“ hat die Band vertreten. Vorgestellt wurde die Band mit den Sätzen:
„Mit „Good Old Rock ’n‘ Roll“ tauchte dieser Zungenbrecher erstmals in der US Hitliste auf. Doch die musikalischen Fähigkeiten dieser von Jimi Hendrix produzierten Gruppe reichen weit über die alten Schemata hinaus. Ihr Blues-Rock ist Sonderklasse! Mit ihrem Album „The Street Giveth… And The Street Taketh Away“ beweisen die „Katzenjungen“, dass sie auf eigenen Füßen stehen können.“
Die Band stammte aus New York und trat hier in verschiedenen Clubs auf. Eines ihrer Gründungsmitglieder, Roy Michaels, spielte Mitte der 1960er Jahre mit Stephen Stills bei den „Au Go Go Singers“, dem Vorläufer von „Buffalo Springfield“. Nach Auflösung der Au Go Go Singers 1965, trat Michaels als Solist auf. Später lernte er Bob Smith und Michael Equine kennen. Michaels und Smith gingen für eine Weile nach Kalifornien. Die Musik war für sie eine andere als die in New York. Das Monterey Festival muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Zurück in New York gründeten sie mit Michael Equine, Charlie Chin und Larry Parker „Cat Mother And The All Night Newsboys“. 1968 traten sie bei zahlreichen Veranstaltungen in New York City auf. Bei einer dieser Veranstaltungen wurden sie von Michael Jeffry entdeckt. Cat Mother And The All Night Newsboys teilten sich mit Jimi Hendrix denselben Manager, Michael Jeffery . Durch ihn kamen es dann auch zu einem Kontakt mit Jimi Hendrix. Jimmy Hendrix produzierte erstes Album „The Street Giveth… And The Street Taketh Away“. Jimi Hendrix verhalf ihnen auch zu Auftritten vor größerem Publikum. Langsam wurden Cat Mother And The All Night Newsboys bekannter.
Der Song „Good Old Rock ’n‘ Roll“ landete bis auf Platz 21 der Charts. Es ist ein Medley aus bekannten Rock ‚n‘ Roll Nummern. Die Band klingt hier noch sehr rockig, in den folgenden Songs mischen sich Countryrock mit Hardrock. Einige Kritiker meinen, das Album sei dem 1950er Jahre Rock ‚n’ Roll gewidmet. So ganz kann ich das nicht mittragen, dafür klingt alles mehr nach Ende der 1960er Jahre. Höhepunkt für mich ist das letzte Stück, ein Instrumental, „Track In A“. In einer Länge von nicht ganz zehn Minuten wird hier auf hohem Niveau gejammt. Das Album kam bis auf Rang 55 der Charts, ein kleiner Erfolg der Band.
Kalifornien hatte einigen Mitgliedern der Band so gut gefallen, dass es im Frühjahr zum Umzug auf eine Farm nahe Mendocino kam. Einzig Charlie Chin blieb in New York.
Das nächste Album „Albion Doo-Wah“ war zwar immer noch ein „Rockalbum“, aber Countryrock nahm einen immer größer werdenden Anteil ein. Mir gefällt es sehr gut, kommt aber an den Erstling nicht mehr ran. Über „Albion Doo-Wah“ schreibt Sounds als Fazit: “Wer genug Geld hat, sich eine Platte nur wegen zwei excellenter Songs zu leisten, der eile schnell in den nächsten Plattenlade.“
Die folgenden beiden Alben, „Cat Mother“ und „Last Chance Dance“, kenn ich nicht. Sie sind schwer, wenn überhaupt, zu bekommen. „Cat Mother“ wird in Sounds als ein sehr gutes Album besprochen. Vielleicht bleibt es auf der Suchliste…
Was für mich von Cat Mother And The All Night Newsboys bleibt, ist ein erstklassiges „The Street Giveth… And The Street Taketh Away“ und ein nettes „Albion Doo-Wah“.
Die Musiker:
Roy Michaels: guit., bass, voc.
Michael Equine: drums, guit., voc.
Bob Smith: keyb., drums, voc.
Larry Packer: guit., violin, mandolin, voc.
Rhythm Guitar, Banjo, Vocals – Charlie Chin: banjo, guit., voc.
Die Songs:
Good Old Rock ‚N Roll
Favors
Charlie’s Waltz
How I Spent My Summer
Marie
Probably Won’t
Can You Dance To It?
Bramble Bush
Bad News
Boston Burglar
Tracks In „A“