Es war 1978, und für mich eines der großartigen
musikalischen Ereignisse des Jahres war, als ich hörte, dass Peter
Green, genau – DIESER PETER GREEN (!), wie aus heiterem Himmel eine
Platte veröffentlichen sollte.
Gleich bei Erscheinen schlug ich zu, und tagelang war der Plattenspieler
mit dieser Scheibe blockiert!
Green hatte den Gitarristen Snowy White, der seiner Spielweise durchaus
nahe kommt, hinzugezogen und so konnte man vielleicht ein ähnliches
Gespann wie einst Green/Kirwan erwarten.
Hier zunächst die Besetzung:
Peter Green: Guitars, vocals.
Snowy White: Guitars.
Peter Bardens: Keyboards, Hammond organ, electric piano.
Kuma Harada: Bass Guitar.
Reg Isadore: Drums.
Jane Green: Backing vocals.
Lennox Langton: Percussion, Congas.
Godfrey Maclean: Drums (on "Proud Pinto").
Die “bange” Frage war, wie hatte sich einer der persönlichen Helden des
britischen Bluesbooms nach all’ seinen persönlichen Problemen
entwickelt? War er noch der alte Green, dieser sensible und so
ausdrucksstarke Gitarrist mit diesem besonderen Gespür für die bluesigen
Töne?
Das Ergebnis fiel für mich zwiespältig aus.
Denn vieles von dem, was ich an diesem Spiel liebte, wurde hier von
Snowy White übernommen, der Green hier mehr als nur unterstützte!
Dennoch bietet Green hier noch einiges an sensiblen Tönen, die an alte
Zeiten wohltuend erinnern, vielleicht das letzte Mal in dieser Form,
denn mit allem, was danach kommen sollte, vermochte er diesen Anspruch
leider nicht mehr zu erfüllen.
Dennoch, es blieb für mich das Comeback des Jahres und bis heute eine
der mir liebsten Platten.
Stilistische Vielfalt, das ist hier auch ein klares Plus.
Einheitlich sehr laidback gehalten, teilen sich die Richtungen in Rhumba
- angehauchtes ( Titelsong ), langsamen Blues (A fool no more ),
Popsongs ( Seven Stars) , aufgeteilt in 5 Instrumentalstücke und 4
Stücken mit Text.
Unter den Instrumentalstücken ist sicher „Slabo Day“ mit diesem
hervorragenden White-Solo das bekannteste, mit dem akustischen „Apostle“
werden auch Erinnerungen an frühe Fleetwood Mac wach.
Die Titel, von denen für mich ganz klar „A fool no more“ der Knüller
war, aber auch der „Opener“ hatte es mir angetan....:
1."In The Skies" (Peter Green/Jane Green) -3:52
2."Slabo Day" (Peter Green/Snowy White/Kuma Harada/Peter Bardens/Reg
Isadore/Lennox Langton) -5:12
3."A Fool No More" (Peter Green/Jane Green) -7:46
4."Tribal Dance" (Peter Green/Snowy White/Kuma Harada/Peter Bardens/Reg
Isadore/Lennox Langton) -4:29
5."Seven Stars" (Peter Green/Jane Green) -3:10
6."Funky Chunk" (Peter Green/Jane Green/Snowy White/Kuma Harada/Peter
Bardens/Reg Isadore/Lennox Langton) -4:16
7."Just For You" (Peter Green/Jane Green/Snowy White/Reg Isadore) -4:39
8."Proud Pinto" (Peter Green) -3:42
9."Apostle" (Peter Green) -3:12
Fazit:
Die Erwartungen wurden sicher nicht vollständig erfüllt, doch war es
eine große Freude, Mr. Green endlich wieder zu hören, zumal er hier auch
stimmlich noch gut drauf war....
Und – Snowy White passte so gut mit Green zusammen....
Wolfgang zu
Fleetwood Mac |
|