Das erste Album der Rolling Stones erschien am 17.04.1964 in Großbritannien und erreichte Platz 1 der Charts und hielt sich 51 Wochen. Ein unglaublicher Erfolg für die Band. Andrew Loog Oldham hatte die Idee dem Album keinen Namen zu geben und nur ein Foto der Band auf das Cover zu bringen. Zur damaligen Zeiten war das unüblich und soll, nach Angabe von Bill Wyman, auch erstmals so geschehen sein. Für meine Generation war das Album eine Sensation, diese geballte Ladung Rythm ’n‘ Blues. Härter als das, was normalerweise im Radio zu hören war.
Ein Kumpel besaß die erste EP der Stones mit “You Better Move On”, “Poison Ivy”, “Bye Bye Johnny” und “Money”, sie lief bei uns in Dauerrotation . “Not Fade Away” stand eine zeitlang als Leihgabe eines Verwandten bei mir, auch sie lief einige Male am Tag. Als mein Verwandter, Sohn eines Arztes mit reichlich Taschengeld, sich die LP zulegte war für ein paar Wochen ein tägliches, gemeinsames Meeting mit Anhörung angesagt. Meine Eltern kauften sich kurz vorher eine Musiktruhe von Quelle mit Stereo und Plattenwechsel. Die Operettenplatten der Eltern hatten gegen die Rolling Stones keine Chance mehr!
Das Album sollte sich so anhören, wie die Bühnenauftritte der Rolling Stones. Vielleicht machte das auch das Besondere des Albums aus. Bis auf “Tell Me” von Jagger/Richard gab es noch “Now I‘ve Got A Whitness” von “Phelge” und “Little By Little” von Phelge/Spector, bei dem Rest handelte es sich um Coverversionen. Hinter dem Pseudonym “Phelge” versteckten sich sämtliche Bandmitglieder der Rolling Stones. Blues und Rhythm ‘n’ Blues vom Feinsten wird geboten. Ein Gast am Klavier bei “Little By Little” war Gene Pitney.
Wer sich mit dem Rock und Blues der 1960er beschäftigen will, der wird an diesem und den anderen „ersten“ Alben der Rolling Stones nicht vorbeikommen. Zu den ersten Alben zählt für mich alles bis “Aftermath”. Bei “Aftermath” verloren sie irgendwie die Unschuld und verabschiedeten sich vom reinen und ursprünglichen Rhythm ‘n’ Blues. Die Eigenkompositionen standen immer mehr im Vordergrund und es wurde rockiger. Bis “Beggars Banquet” gefallen mir alle Alben der Rolling Stones (Ausnahme die „Their Satanic Majesties Request„), danach differenziere ich von Album zu Album.
Die Mitspieler:
Mick Jagger: voc., harp, perc.
Keith Richards: guit., voc.
Charlie Watts: drums
Brian Jones: guit., harp, perc., voc.
Bill Wyman: bass, voc.
Gene Pitney: piano
Phil Spector: guit., perc.
Ian Stewart: keyb.
Die Songs:
Not Fade Away
Route 66
I Just Want To Make Love To You
Honest I Do
Now I’ve Got A Witness
Little By Little
I’m A King Bee
Carol
Tell Me
Can I Get A Witness
You Can Make It If You Try
Walking The Dog