Paul Weller – Heavy Soul (1997)

Soul?
Heavy Soul?
Nun, mit dem Begriff Heavy Soul führte Paul Weller hier ein klein wenig aufs Glatteis, denn so wirklicher Soul ist das natürlich nicht, viel eher eine Huldigung an die frühen Seventies, an eine Zeit als so illustre Truppen wie Traffic, Faces, Humble Pie oder The Who die Erfolgstreppe hinauf gestiegen waren, zu Giganten des Musikbusiness geworden waren.

Paul Weller hat ein Gespür für tiefgründige Vibrationen, versteht es wie kein anderer diese alten Schwingungen in der Rockmusik aufzuspüren, einzufangen und zu recyclen. Bei Heavy Soul wirkt nichts aufgesetzt, hier wird bloss geradeaus und frisch von der Leber absorbiert, auf ursprüngliche und ehrliche Art und Weise geholzt und gerockt, ohne dass dabei die soft/folkige Seite vergessen geht wie bei „Up In Suzes‘ Room“. Spezielle Songs herauszuheben wäre allerdings ungerecht, auf diesem Album versammeln sich 12 Volltreffer. Haudegen und Reibeisenstimme Steve Marriott wäre ganz bestimmt auch einer gewesen der diese Scheibe zum Inselding erklärt hätte, Heavy Soul schrammt wirklich gefährlich nahe am Universum des ehemaligen Vorstehers der Small Faces vorbei…

Heavy Soul blieb der grosse Erfolg verwehrt, Paul Weller füllte seine Kriegskasse mit anderen Alben, aber im umfangreichen Weller-Oeuvre hat Heavy Soul für mich einen ganz speziellen Wert, ein Brillant unter Diamanten sozusagen.

LONG LIVE ROCK’N’SOUL!
mellow

 

Paul Weller – Heavy Soul (Island, 1997)
1. Heavy Soul (Part 1)
2. Peacock Suit
3. Up In Suzes‘ Room
4. Brushed
5. Driving Nowhere
6. I Should Have Been There To Inspire You
7. Heavy Soul (Part 2)
8. Friday Street
9. Science
10. Golden Sands
11. As You Lean Into The Light
12. Mermaids

Paul Weller – Vocals, Guitar, Piano, Zither, Vibes
Steve Cradock – Guitar
Steve White – Drums, Percussion
Mark Nelson – Bass, Sitar
Brendan Lynch – Keyboards, Accordion
Jools Holland – Piano
Rosie Wetters – String Arrangements, Vocals
Wired Strings

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