Eumir Deodato

Deodato – Prelude und Deodato 2

Eumir Deodato nahm sich in seinen beiden ersten Soloalben bei CTI klassische Themen von Strauss, Debussy, Ravel und Gershwin vor. Fusion war Anfang der 1970er Jahre angesagt. Die Siegel-Schwall Band, Focus, ELP und etliche andere Bands versuchten sich daran, das war aber die Verbindung Rock oder Blues mit der Klassik. Eumir Deodato kam aus der Ecke Bossa Nova, Samba und später Jazz. Er nahm bei CTI (CTI war das Label des Produzenten Creed Taylor) Anfang der 1970er Jahre Alben zum Beispiel mit Frank Sinatra, Roberta Flack und Aretha Franklin auf. CTI sah das Potential von Eumir Deodate und holte für die Aufnahmen seines ersten Albums „Prelude“ hochkarätige Musiker ins Studio. Die Musiker waren Pioniere der sogenannten „Fusion Musik“, eine Mischung aus Jazz, Pop und Rock. Aufgenommen wurde in den „Van Gelder Studios“ in New Jersey im September 1972, die Produktion übernahm Creed Taylor persönlich.
„Prelude“ startet gleich mit einem der erfolgreichsten Songs des Eumir Deodato, „Also Sprach Zarathustra (2001)“ von Richard Strauss. Das „2001“ steht für die „2001: Odysse im Weltraum“ von Stanley Kubrik. Der Film machte den Song derart berühmt, dass viele Musiker ihn coverten, wie The Ventures, oder als Melodie für den Einstieg in eigene Songs oder als Opener bei Konzerten verwendeten. Eumir Deodato machte ihn zu einer funkigen Jazz Rock Nummer. Bassisten sollten die Ohren aufsperren, Stanley Clark ist genial! Was folgt sind „Spirit Of Summer“ und „Carly & Carole“. Beide Stücke bieten wunderschöne Melodien und kommen entspannt. Easy Listening? Für Fahrstühle sind sie zu anspruchsvoll, man muss schon genauer hinhören um die Musik genießen zu können.
Die B-Seite schließt sich nahtlos an. Auf „Baubles, Bangles And Beads” glaubt man „Santana“ zu hören, was Gitarre und die Percussion anbelangt. Eumir Deodato hat eben auch einen lateinamerikanischen Hintergrund und der ist deutlich zu hören. „Prelude To Afternoon Of A Faun” von Debussy ist der zweite Klassiker. Die wunderschöne Melodie am Anfang mit Jazzelementen wird zur Mitte hin funkiger mit einem Flötensolo und Gebläse und wird am Ende wieder ruhige mit der Melodie als Thema. „September 13“ ist Jazzrock mit lateinamerikanischen Anklängen. Nichts was aufregt, außer einem klasse Gitarrensolo von John Tropea.
Für mich war „Prelude“ der Einstieg zu den Alben von Eumir Deodato. „Deodato 2“ gefiel und gefällt mir noch eine Idee besser, den Käufern allerdings nicht. „Deodato 2“ war weit weniger erfolgreich auf dem Markt. CTI muss viel Geld invertiert haben, denn es kam zum Bruch mit Eumir Deodato. Deodato wechselte nach „Deodato 2“ zu anderen Plattenfirmen.
„Nights In White Satin“ der Moody Blues macht den Anfang. John Tropea’s Gitarre spielt eine Hauptrolle. Nach der eigentlichen Melodie wird improvisiert und es wird zunehmend funkiger. Am Ende wieder John Tropea. Ich kenne einige Cover des Songs und auch das Original, diese Version gehört zu den besseren. Der nächste Klassiker: Ravel und sein „Pavane For A Dead Princess”. Diesmal sehr ruhig und ohne Ausflüge in den Jazzrock, an sich eine Ausnahme auf „Deodato 2“. „Skycrapers“ wird wieder jazziger und es swingt! Der „Super Strut“ ist auf der CD der Opener, auf der Platte leutet er die B-Seite ein. Beinahe 9 Minuten lang wird zu einer kleinen Melodie gejammt und improvisiert. In beinahe gleicher Länge von ebenfalls 9 Minuten ist die „Rhapsody In Blue“ von Gershwin. Streicher und Gebläse kommen hin und wieder zum Einsatz, Percussion im Hintergrund zieht sich über die gesamte Länge.
Auf beiden Alben wird reichlich improvisiert. Die bekannten Songs werden nicht zerschreddert, was im Free Jazz passiert, sie werden in meinen Ohren modernisiert durch diese Art von Fusionmusik. Wie bereits oben geschrieben, weit weg von Fahrstuhlmusik, aber dennoch für das breite Publikum gemacht. Auch Rocker können sich meiner Meinung nach die Alben gut anhören, gibt es doch auch leichte Verbindungen etwa zu Santana. Jazzrock ja, aber von der etwas weicheren Sorte. Mit dem Jazzrock von Miles Davis hat das wenig zu tun.

Die Musiker auf Deodato – Prelude:

Eumir Deodato: piano
John Tropea: guit.
John Berliner: guit.
Ron Carter: bass
Stanley Clark: bass
Billy Cobham: drums
Airto: perc.
Ray Barretto: conga
Und etliche Musiker mit Gebläse und Streichinstrumenten auf beiden Alben. Es sind zu viele um sie hier alle zu nennen.
Deodato Prelude
Die Songs:
Prelude
Also Sprach Zarathustra (2001)
Spirit Of Summer
Carly & Carole
Baubles, Bangles And Beads
Prelude To Afternoon Of A Faun
September 13

Die Musiker auf Deodato 2:

Eumir Deodato: keyb.
John Tropea: guit.
John Giolino: bass
Stanley Clark: bass
Billy Cobham: drums
Rick Marotta
Rubens Bassini: perc.
Gilmore Dedap: conga
Deodato 2
Die Songs:
Nights In White Satin
Pavane For A Dead Princess
Skyscrapers
Super Strut
Rhapsody In Blue
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