Texas Oil – Tiger In Your Tank (CD + LP)
Finnland und Musik, das gehört zusammen. Tatsächlich ist nicht nur die Menge der Musiker erstaunlich gross, auch die Bandbreite an Genres ist bemerkenswert. Rock in jeder Form, Blues, Jazz, Tango und Klassik (und ich behaupte nicht Fachwissen zu haben, also wird mir wohl einiges durchgerutscht sein, Finnland verzeihe mir). Texas Oil besteht seit den 10er-Jahren und ist praktisch brandneu, obwohl sie doch seit 2013 schon einige Tonträger veröffentlicht haben. Die Alben so weit:
Hustler- ASD Records – ASD001 – 2013 (CD)
Rocket Fuel – Goofin‘ Records GRCD 6185 – 2015 (CD)
Alamo – Goofin‘ Records GRCD6190 / GTLP61222 – 2016 (CD + LP mit CD)
Mojo Oil – Goofin‘ Records – GRCD6194 – 2018 (CD)
Tiger In Your Tank – Goofin‘ Records GRCD6202 / GRLP 61233 – 2024 (CD + LP)
Dazu kommen noch einige CDs und 7″s. Das meiste, bis auf die erste Single und das Debutalbum, sowie eine Weihnachtssingle (No Label) wurde auf Goofin‘ Records veröffentlicht. Das Label ist natürlich in gewissen Sparten schon sehr bekannt und Vertriebe über die halbe Welt nehmen deren Veröffentlichungen ins Programm auf. Wenn es um Sichtbarkeit geht, dann gehört Goofin‘ Records in Finnland wohl zu den eher besser international ausgerichteten (und vor allem bekannten) Vertrieben im Land und das ist wirklich ein Plus für eine Band, die auch im Ausland einen Pflock einschagen will (und muss).
Die Band:
Hara Saanio – Vocals, Guitar
Petteri Leinonen – Bass
Marko Bergman – Drums
Als (wahrscheinlich) Gast – ich kenn sie nur als Trio:
B-B Harris – Keyboards
Bis jetzt hats nur die CD-Version zu mir geschafft und da reicht nicht mal mehr eine Brille um den Text auf der Rückseite der CD-Verpackung zu entziffern. Jedenfalls sind das elf Tracks mit knapp über 37 Minuten. Leider kann ich zu den Songs auf Ebene Original/Cover keine Aussage machen, ich kann lediglich bei einem Track „Bad Luck“ den Namen Teddy Guitar (Teddy & The Tigers) ausmachen. Note to myself, wenn die LP reingekommen ist ein Update machen.
Bei einer Band mit Namen Texas Oil denkt man sich, ja, hier gibts Texas Boogie ohne Ende. Ja, auch, aber … Ich meine mich erinnern zu können, dass ich mal Besprechungen zu den Tonträgern der Band gelesen hatte, in denen sie mit Dr. Feelgood verglichen wurden. Und ich hatte mich schon damals gewundert was das soll. Mit „Tiger In Your Tank“ verstehe ich das allerdings. Die Musik hat gewisse Parallelen zu den Canvey Four. Allerdings verkommt das nie zu einer Blaupause, Texas Oil spielen ihre Songs nicht wie eine genuin Britische Band das machen würde. Die Härte ist manchmal da und wenn man nicht aufpasst, dann hat man kurz schon mal das Gefühl, der eine oder andere Track könnte ein Outtake der Feelgoods sein. Mal abgesehen vom Sänger, der gar nicht erst versucht Lee Brilleaux nachzuäffen.
Es ist alles da, R’n’B British Style gemixt mit etwas Texas Flair (made in Finland), treibendes Trio welches nichts anbrennen lässt, exzellente musikalische Präsentation, sehr gute Aufnahme und all das hinterlässt ein Gefühl von mehr mehr mehr. Auf dem Digipak wird die Werbetrommel mehrfach mit „Deluxe Lo-Fi“ gerührt. Das da noch jemand darauf reinfällt … oder je darauf reingefallen ist. Aber, nehmen wirs mal so wie es gedacht ist, als Auszeichnung, aber Lo-Fi geht anderst. Für mich ist das Musik wie sie gespielt werden muss und mit der ich mir die Nächte um die Ohren schlagen könnte (und kann).
P.S.: Die LP-Version von „Tiger In Your Tank“ ist limitiert auf 300 Exemplare. Ich habe da keine Ahnung wie schnell der Abverkauf in Finnland ist von solch einer Stückzahl, einer der eher bekannteren Combos im Land. Ich würde jedenfalls nicht zu lange zuwarten mit einer Bestellung. Die CD hingegen dürfte in grösserer Stückzahl (relativ zur LP) auf dem Markt sein.