Ian Hunter Welcome To The Club

Ian Hunter – Welcome To The Club

Irgendwann Anfang der 80er des letzten Jahrhunderts trat Ian Hunter im Rockpalast auf. In seiner Begleitung war Mick Ronson. Ian Hunter und Mott The Hoople waren mir zwar ein Begriff, aber so richtig interessierte er mich nicht. Es war ein Hauch Glamrock im Spiel und Herr Bowie spukte im Hinterkopf. Beides war als Abschreckung gut geeignet. Das Konzert ging mit F.B.I. von den Shadows los und ich vergaß alle meine Vorurteile. Dieser Ronson war einfach ein klasse an der Gitarre und brachte der alten Nummer neuen Glanz.
Dann kam der Star auf die Bühne und auch er hörte sich gut an. Grundsolider Rock, nix mit Glamrock, es ging geradeaus weiter. Once Bitten Twice Shy, All The Way From Memphis, Cleveland (Essen) Rocks und All The Young Dudes, alles Titel für die Ewigkeit.
Von all den alten VHS-Bändern wurde diese Nacht im Rockpalast eine zeitlang am häufigsten angesehen. Keine ausufernden Jams, immer auf den Punkt gebrachte Musik. Schöne Melodien gab es und auch einiges etwas härter. Die Jagd war eröffnet, es musste etwas von diesem Typen her. Es wurde in die eine oder andere LP gehört, aber keine Spur vom Rockpalast war da zu hören.
Irgendwann kam es Ende der 80er zum Kauf eines CD-Players. Anfangs wurde eine billig CD nach der anderen zugelegt. Vorwiegend waren das Sampler die im Supermarkt in der Grabbelkiste lagen. Alben wollte ich nicht, der Sound war zu dumpf und schließlich lief der Plattenspieler noch täglich. Auf der Suche nach weiteren Billigteilen wurde ich mit „Ian Hunter Welcome To The Club“ fündig. Eine DCD die mit F.B.I. anfing, Live aufgenommen war und Mick Ronson die Gitarre übernahm. Für wenig Deutschmark, 5 waren es glaub ich, konnte es kein Fehler sein das Teil zu kaufen. Zuhause angehört brach die Begeisterung aus. Es war nahezu der gleiche Gig wie in der Gruga. So billig war die DCD nicht, sie war nur sehr günstig, eigentlich geschenkt! Der Klang war überraschend gut und besser als so manches andere Album.
Wer guten Rock hören will sollte seine Spaß mit Welcome To The Club haben. Es ist kein Album von Mott The Hoople, mehr Ian Hunter plus die Gitarre von Mick Ronson.

Disk: 1
1. F.B.I.
2. Once Bitten Twice Shy
3. Angeline
4. Laugh At Me
5. All The Way From Memphis
6. I Wish I Was Your Mother
7. Irene Wilde
8. Just Another Night
9. Cleveland Rocks
10. Standin‘ In My Light
11. Bastard

Disk: 2
1. Walking With A Mountain / Rock ‚N‘ Roll Queen
2. All The Young Dudes
3. Slaughter On Tenth Avenue
4. One Of The Boys
5. Golden Age Of Rock And Roll, The
6. When The Daylight Comes
7. Once Bitten Twice Shy
8. Bastard
9. Cleveland Rocks
10. We Gotta Get Out Of Here
11. Silver Needles
12. Man O‘ War
13. Sons And Daughters

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3 Kommentare

  1. Ich sah den Auftritt von Hunter im Rockpalast und dieses Ereignis hat mich nicht besonders berührt. Damals.

    1981 erschien Hunter´s fünftes Soloalbum – Short, Back ´n´n Sides
    Im Nachgang zur LP legte ich mir dieses Live-Album zu.
    Ich hatte irgendwie eine Erleuchtung. 😉

    In der Rückschau fielen die Barrikaden, es gab keine Grenzen mehr. Hunter war mit seinen Songs in meinem Herz angekommen.

    Wie bei vielen Livealben der 70er jahre wurde bei der Vinyloriginalversion heftig getrickst.
    Live im Studio eingefügt wurden die Aufnahmen von Seite 3, die den Fluss des Konzerts unterbrachen.

    Die neue Doppel-CD rückt die Songs in den richtigen Konzertmitschnitt.
    Drei Seiten Konzert und eine Seite Neues. Ein wesentlich besserer Flow.#
    Plus ein paar ergänzende Aufnahmen. Tolle Aufnahmen!

  2. Es gibt Filme, die bleiben nur wegen seiner Szene, manchmal sogar nur wegen einer Einstellung in Erinnerung… und es gibt Platten, die bleiben nur wegen einem Song oder auch nur wegen einiger Sekunden in Erinnerung. Für mich ist WELCOME TO THE CLUB so eine Platte. Dabei ist diese, wie ich neulich nach erneutem Durchhören festellen musste, eine gute und abwechslungsreiche Live-Platte. Aber Kenner der Scheibe wissen natürlich sofort auf was ich hinaus will: es ist der Moment am Ende der ersten Strophe der größenwahnsinnigen Ballade IRENE WILDE, als Hunter singt ‚I’M GONNA BE SOMEBODY SOME DAY‘ und eine weibliche Konzertbesucherin völlig hyterisch dazwischen kreischt. Bei der Sequenz kriege ich immer wieder Gänsehaust – es verleiht diesem Song eine merkwürdige Aura. Ist das nun das Hohelied auf den Rockstar und seine hysterischen (weiblichen) Fans – oder ist es ihr Abgesang?! Ich weiss nicht ob das wirklich so live passiert ist oder ob der clevere Ian Hunter es rein geschnitten hat, aber es ist einer DER GENIALISTEN Momente die je auf Platte gepresst wurden. HÖREN! (Auch wenn der Rest der Platte auch erstaunlich gut ist). Gruß – Ronald;-)

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