Katmandu oder Peter Green & Friends – A Case For The Blues

Katmandu oder Peter Green & Friends – A Case For The Blues

Seit seiner Zeit mit John Mayall war ich Fan von Peter Green und seinen Fleetwood Mac. Fleetwood Mac hatte schon immer ein Problem mit Drogen und das war wahrscheinlich der Grund für seinen Ausstieg. Peter Green lebte in einer eigenen Welt und die hatte nichts mehr mit Musik zu tun. 1970 sagte er durch das Album „The End Of The Game“ Tschüss und tauchte erst Jahre später wieder auf. Obwohl ich mir beinahe alle seine Alben kaufte, gefiel mir keines mehr so richtig gut. Einige waren, ein harter Ausdruck, einfach nur Schrott! Schrott im Vergleich zu seinen eigenen besseren Zeiten und nicht zur sonstigen Musikwelt. Die Latte war bei ihm eben ganz hoch.

1984 schlossen sich Ray Dorset, aka Mungo Jerry, Vincent Crane von Atomic Rooster, Jeff Whittaker, Len Surtees und Greg Terry zusammen und nannten die Band Katmandu. Auf einer meiner Ausgaben steht bereits im Untertitel „A Case For The Blues“. Um bessere Verkaufszahlen zu erreichen, bekam Katmandu den Zusatz „Peter Green“ und noch später Peter Green & Friends – A Case For The Blues, das „Katmandu“ entfiel.

Was vereint Rockmusiker und macht ein Zusammenspiel einfacher? Es ist der Blues! Beinahe jeder Song auf dem gleichnamigen Album Katmandu ist ein Bluessong.

Den Anfang auf Katmandu macht der Standard von Elmore JamesDust My Broom“. Es hört sich wie eine Session an. Die Musiker unterhalten sich über das was folgen soll.
One More Night Without You“ stammt von Ray Dorset. Damals brachte ich Ray Dorset nicht mit Mungo Jerry in Verbindung. Wie es der Titel sagt, es ist ein Blues der langsamen und traurigen Art.
Bei „Cranes Train Boogie“ haut Vincent Crane ordentlich in die Tasten
Eine andere Art von Boogie ist von Mungo JerryBoogie All The Way“. Es sind der Gesang, die Gitarren und die Mundharmonika, die den Ton angeben. Jedes Bandmitglied darf sich für ein paar Takte in den Vordergrund spielen.
Zulu Gone West“ ist ein Track von Jeff Whittaker. Jeff Whittaker ist für die Percussion zuständig und so hört man auf „Zulu Gone West“ Trommeln und diverse Percussion Instrumente.
Blowing All My Troubles Away“ ist ein wundervoller langsamer Blues von Ray Dorset. So etwas  hätte ich Mungo Jerry nicht zugetraut!
Mit “Strangers Blues” folgt der erste und einzige Song auf dem Album von Peter Green. Im Grunde ein Blues wie tausend andere. Man fühlt sich als Bluesfan sofort heimisch.
Es ist nicht der Chuck Berry Song „Sweet Sixteen“, dieser wurde von Vince Crane und Ray Dorset geschrieben. Der Song ist etwas rockiger als die vorherigen Songs des Albums.
Who’s That Knocking“ ist ebenfalls mehr Rock als Blues, eine Gemeinschaftsproduktion aller Musiker. Mir persönlich gefällt die Harp von Ray Dorset am besten.
Mit dem Boogie „The Case“ von Whittaker endet es.

Mein Fazit zu dem Album ist: es ist ein erstklassiges Album und genau nach meinem Geschmack! Peter Green hat allerdings relativ wenig damit zu tun. Die Gitarren sind nicht immer die Basis der Songs, wie zum Beispiel bei Fleetwood Mac. Ob Peter Green singt, ist die Frage.
Für mich ist es ein Album mit Songs von Vincent Crane, Ray Dorset und Jeff Whittaker. Peter Green erscheint mir nur als Randfigur und als Aushängeschild für die Fans um die Verkaufszahlen nach oben zu bringen. Bluesfans sollten mit Sicherheit ihre Freude an „Katmandu“ haben, wenn sie nicht gerade Fans von Peter Green sind und ein entsprechendes Album erwarten. Aus Unwissenheit und Fan von Peter Green, der alles von ihm haben musste, kaufte ich mir zuerst die CD „Peter Green – Katmandu“ und einige Jahre später „Peter Green & Friends – A Case For The Blues“. Beide CDs lagen in einer Wühlkiste. Die Aufmachung ist bei beiden sehr sparsam und die Informationen halten sich in Grenzen. Es wäre nicht uninteressant zu verraten wer, wann welches Instrument spielte. Die Beilage von „Katmandu“ nennt nicht einmal die Namen der Bandmitglieder. Bei „A Case For The Blues“ wird etwas mehr geschrieben, aber auch hier gibt es kaum Informationen zu dem Album. Einzig die Mitspieler werden genannt.

Zusatz:

Peter Green, mit vollem Namen Peter Allen Greenbaum starb am 25.07.2020 auf Canvey Island, der Heimat von Dr. Feelgood.
Vincent Crane aka Vincent Cheesman starb am 14.02.1989 an einer Überdosis Schmerztabletten.
Ray Dorset ist heute noch aktiv als Mungo Jerry.
Von dem Verbleib der restlichen Bandmitglieder hab ich keine Ahnung. Die Fundstellen im Netz sind sehr sparsam.

Katmandu

Katmandu

Peter Green: guit., voc., harp
Ray Dorset: guit., voc., harp
Vincent Crane: keyb.
Len Surtees: bass
Greg Terry-Short: drums
Jeff Whittaker: perc.

Die Songs auf Katamandu:

Dust My Blues
One More Night Without You
Crane’s Train Boogie
Boogie All The Way
Zulu Gone West
Blowing All My Troubles Away
Stranger Blues
Sweet Sixteen
Who’s That Knocking
The Case

Die Songs auf A Case For The Blues

Peter Green A Case For The Blues

Crane’s Train Boogie
Blowing All My Troubles Away
Who’s That Knocking
The Case
One More Night Without You
Boogie All The Way
Stranger Blues
Dust My Broom
Sweet Sixteen
Zulu Gone West

 

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Ein Kommentar

  1. Auch wieder ein sehr schönes und recht unbekanntes Album. Ja die Geschichte um Peter Green habe ich ja auch schon mehrfach aufgegriffen. Er ist damals nach seinem Trip in der Langhans Kommune nicht mehr komplett zurückgekommen (bestätigt er selbst ja auch). Erfreulicherweise habe ich genau in München in einem Club mal Ray Dorset mit seinem Mungo Jerry erlebt. Das war erstklassig gespielte Rock-Mucke. Christa und ich werden uns immer wieder gerne daran erinnern !! Und ich liebe Vincent Crane. Leider ist ja die komplette Atomic-Rooster-Tour 2020 wegen COVID19 abgesagt worden. Schauen wir mal 2021. Klingende Grüsse, Der SchoTTe

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