Mick Clarke und Mick Clarke Band – Eine Erweiterung

Mick Clarke und Mick Clarke Band – Eine Erweiterung

Mick Clarke ist im Rockzirkus relativ gut vertreten (s. weiterführende Links unten). Ich habe keine Idee wann und wie ich zu Mick Clarke gekommen bin, wahrscheinlich war es im dunklen 20. Jahrhundert und Appaloosa oder Taxim dürften da eine Rolle gespielt haben. Oder beide. Oder Line. Oder alle drei. Jedenfalls war mir der Gitarrero schon als Mick Clarke Band bekannt. Die Band hat er irgendwann Ende der 80er, Anfang der 90er auf einer verstaubten Landstrasse liegen lassen und firmierte seitdem als Mick Clarke (mostly without a band).

Mick Clarke ist natürlich so etwas wie der Prototyp eines Bluesrock-/Boogiegitarristen. Es ist dieses  dieses erdige, nicht prätentiöse, dass diese Musik (und nicht nur die von Mick Clarke) über die Strecke bringt. Im Bluesrock oder im Boogie hat noch niemand wirklich die Latte gerissen, aber es ist ein Genre dass immer wieder Luft für die nächsten 100 Kilometer findet und nie schlapp macht. Mozart gibts woanders, hier gibts einen auf den Deckel. Und wie.

Im Gegensatz zu Flachgitarristen wie z.B. der Forellenwalti hat der Mick etwas zu sagen an der Gitarre und er bringt das druckvoll und glaubhaft rüber und das seit immerhin gut über 40 Jahren. Ich hab mich jetzt nicht durch die ganze Sammlung gehört, aber aus der Erinnerung meine ich, dass er nicht so prägnant war damals als die Veröffentlichungen auf Appaloosa herauskamen (oder auch auf Line etc.). Allerdings war die Palette auch damals herausragend und bemerkenswert. So sind also Jahrzehnte ins Land gegangen und der Mann macht immer noch einen auf ausflippen.

Mick Clarke und Mick Clarke Band
New Mountain 2000
Live In Luxembourg 2003
The Rambunctious Blues Experiment 2011
Shake It Up! 2015
Ruff’n’Roar Live At Scratchers 2016
Steppin‘ Out 2019
Big Wheel 2020
Crazy With The Blues 2020
Relentless Boogie 2021

Fast forward nach 2024 und da dämmert es jemandem in Heidiland, dass er doch mal nachsehen sollte, was unser Mick Clarke noch veröffentlicht hat. Und Tatsache, da hats einiges gegeben, alles verpasst. Die Auswahl oben z.B. und erhältlich als CD, alle 9 Alben. Erstaunlich, habe ich doch hie und da nach neuen CD-Veröffentlichungen Ausschau gehalten. „Big Wheel“ z.B. hatte ich als Download zur Verfügung und auch alle paar Monate mal in den Player gesteckt (weil auf CDr gebrannt, ich höre mir keine Digifiles an), aber grundsätzlich waren die erwähnten Alben nicht als physische Tonträger erhältlich (und wenn, dann waren sie gut versteckt): Auf bandcamp z.B. gabs (und gibts) nur Downloads von Mick Clarke.

„Shake It Up!“ z.B. gibt es nur als Doppel-CD zusammen mit „Ramdango“ und“Crazy Blues“ auf BGO. „Live In Luxembourg“ ist ebenfalls als Doppel-CD zusammen mit „Roll Again“ auf BGO zu haben. „Steppin‘ Out“ wiederum als DCD mit „Diggin‘ Down“ und „Bent Frets“. Ein weiteres 3er-Paket ist „Big Wheel“ mit „Relentless Boogie“ und „Crazy With The Blues“, ebenfalls BGO. Auf Discogs ist diese nicht gelistet. „New Mountain“, The Rambunctious Blues Experiment“ und Ruff’n’Roar – Live At Scratchers“ sind allerdings als Einzel-CDs erhältlich. Die BGOs sprengen nicht die Bank, man kanns also durchaus riskieren und Eingeweihte(!) wollen sie sowieso haben. Das 3er-Paket auf DCD ist mir aber ein wenig ein Dorn im Auge, da wird jeweils das mittlere Album gesplittet und auf CD 1 und 2 verteilt. Nicht schön! Die DCD mit „Big Wheel“, „Relentless Boogie“ und „Crazy With The Blues“ hat sogar den Vermerk „Please note that some tracks have been removed from the original running order of the dowload version of these albums, so that they fit into the playing time of a CD disc“. Das ist natürlich genau das, was ich als Käufer nicht sehen will, dann schon lieber 3 Einzel-CDs oder eine 3er-Box. Die paar Kröten mehr spielen wohl auch keine Rolle.

So, nach dem Wort zum Sonntag, was gibt es auf diesen 9 „neuen“ (für mich) CDs zu hören. Wenn ich sage, the same old same, dann ist das nicht abwertend gemeint, sondern ist genau das, was ich mir gewünscht hatte. Von wegen Blues Experiment, wenn ich Experimente will, dann kann ich mich in meiner Jazz-Ecke vertun. Mick Clarke spielt so wie er soll, muss und fast immer gemacht hat (auch soll und muss sind keine Vorwürfe, seien wir ehrlich, wenn er das nicht machen würde, dann wäre seine Fanbasis vor Jahrzehnten schon erodiert). Er kopiert sich irgendwie und dann doch wieder nicht. Es ist zwar der gleiche hochklassige Vortrag, aber es tönt ungemein frisch und zeitlos. 74 Jahre ist der Mann nun alt. Das ist mal eine Marke. Auf noch so einige Jahre.

Und hier noch die Links zu den oben angesprochenen Mick Clarke Beiträgen (nur als Leader – es hat noch einiges mehr – Suchbox oben links) hier im Rockzirkus. remo4 lässt grüssen.

The Mick Clarke Band – No Compromise – Rockzirkus-Blog
Mick Clarke Band – Steel And Fire – Rockzirkus-Blog
Mick Clarke – West Coast Connection – Rockzirkus-Blog

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