Dolly Parton – Those Were The Days (CD)
Eine CD von 2005 die ich total verschlafen habe und ein Vorläufer zu ihrem phänomenalen
Dolly Parton – Rockstar (CD und LP) – Rockzirkus-Blog
Und was soll ich sagen, auch wenn „Those Were The Days“ mehr auf der Pop-Schiene fährt, ist dieses ein mehr als würdiger Companion zu „Rockstar“. Es gibt wenige Ausnahmen zu Alben mit ausschliesslich Coverversionen, die ich goutieren kann. Es gibt noch weniger Veröffentlichungen mit solch einer extensiven Liste an Gästen die ich auch nur eines Blickes würdige. Ich seh schon, ich muss das manuell hier im Beitrag eintragen, das sieht man so nicht im Bild. Und was macht Dolly (can I call you Dolly?) hier, fast zwanzig Jahre vorher, sie liefert ab und wie. Die Tracks:
1. Those Were The Days
2. Blowin‘ In The Wind
3. Where Have All The Flowers Gone
4. Twelfth Of Never
5. Where Do The Children Play
6. Me And Bobby McGee
7. Crimson And Clover
8. The Cruel War
9. Turn, Turn, Turn
10. If I Were A Carpenter
11. Both Sides Now
12. Imagine
Die Songauswahl ist natürlich nicht avantgardistisch aber, hey, es ist Dolly! Ich habe das Grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht bekommen, so gut ist der Tonträger. Und zwar von Anfang bis am Schluss. „Those Were The Days“ ist einer der (wenigen) Popsongs über Jahrzehnte, die sich nicht verstecken müssen. „Me and Bobby McGee“ andererseits (sorry Kris Kristofferson) wurde natürlich durch Janis Joplin posthum zu einem Megahit. Zu „Crimson And Clover“ etwas zu sagen, hiesse Wasser in den Rhein tragen. Viele Künstler haben davon wirklich saubere Versionen aufs Parkett gelegt (I’m looking at you, Joan Jett) und Dolly ist ganz oben zusammen mit den Besten anzutreffen.
Tatsächlich kam diese 2005er Produktion erst im Jahr 2006 auf den Markt und war nicht so der ganz dicke Erfolg. Gut, es gab schon schlechtere Platzierungen in den wichtigen Charts dieser Welt. Eine Nummer 9 in der amerikanischen Countryhitparade war hier das höchste der Gefühle. Aber natürlich, Dolly war, ist und bleibt eine Countrykünstlerin. Dass sie auch anderst kann, schon klar, aber ich gehe mal davon aus, dass der Grossteil der Tonträgerkäufer damals einen Tunnelblick hatte. Ich kanns denen nicht verdenken, ein Stilwechsel hat noch bei den wenigsten Musiker/innen funktioniert. Aber Dolly (ich hoffe wir sind immer noch auf first Name Basis) darf das. Die Gäste:
Judy Collins
Mary Hopkin
Yusuf Islam (Cat Stevens)
Tommy James
Norah Jones
Alison Krauss
Kris Kristofferso
Roger McGuinn
Joe Nichols
Nickel Creek
Mindy Smith
Don Tyminski
Keith Urban
Rhonda Vincent
Lee Ann Womack
Normalerweise gibt mir schon ein Drittel solch einer Liste den Rest. Viele der Songs sind etwas(!) auf Country gebügelt, was aber durchaus passt und tatsächlich auch ein etwas anderes Gefühl für die Songs gibt. Und die Sängerin? Na, was wohl? „Imagine“, einer der wohl heute abgenudelsten Songs den die Popmusik je hervorgebracht hat, kriegt eine Blutauffrischung und beendet fast 45 Minuten erstklassiger Unterhaltung zwischen Kasatschok, Country, Pop und Rock. Und Bluesharp, nicht zu vergessen. Zurück zum Thema Gästeliste: Es verwundert mich nicht wirklich gibt es so viele Topkünstler die hier mitmachen. Wenn Dolly ruft, dann kommen sie angerannt. Wenn eine Ikone dich fragt „Kannst du bei meinem nächsten Album dabei sein, bei einem Song“, dann hagelt (hagelte!) es Absagen. Absagen an anderweitig geplanten Auftritten, Touren, TV-Interviews und der nächste Flug nach Dollyland wird gebucht.