Molly Moonstone – Summer Bride (CD)
So wie es aussieht ist das bis heute die einzige Veröffentlichung der finnischen (aus Helsinki) ex-Burlesque Performerin (erschienen 2016 auf El Toro Records ETCD6080 – ein Label dessen Tonträger man praktisch ungehört kaufen kann). Ich gebs zu, noch eine Künstlerin von der ich bis kürzlich gar nichts gehört hatte und, obwohl ich keine wirkliche Uebersicht über die Szene in Finnland habe (nur gefährliches Halbwissen), sie ist mir noch nie begegnet, weder im Bild noch im Ton.
Burlesque: Aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stammend und eine leicht erotische Show mit Tanz und Theater zusammenbrachte. Es war kein Striptease, sondern nur angedeutete Vorstellungen, die nie wirklich zu Nacktheit führten. Burlesque ist im Zug der Retroaktivitäten in den 50ern bis heute wieder sehr in Mode gekommen, siehe z.B. Dita Von Teese: Aber wie ich einem Facebookeintrag von Molly Moonstone entnehme, hat sie mit Burlesque auf Grund eines Ereignisses im Jahr 2023 abgeschlossen und es sind keine Termine gebucht für 2024 (und irgendwie lässt sie es offen, ob sie auf die Bühne im 2025 zurückkehren wird).
Allerdings arbeitet sie an einem neuen Tonträger und das mit ebenfalls einer neuen Band. Gründe genug die Entwicklung mindestens aus dem Augenwinkel zu beobachten. Zu „Summer Bride“:
Die Trackliste
1 Fragile
2 I Apologize
3 Come Along With Me
4 Voodoo
5 Summer Bride
6 Wait For Me
7 Give Me A Call
8 Hey Good Lookin‘
9 Forward
10 I Want My Heart Back
11 Please Come Back Home
12 Sending All My Love
13 I Did Nothing Wrong
14 Who Am I Kidding
Es ist nur teilweise Rockabilly, aber die Musik atmet eine modernisierte Version davon. Einiges ist eine weniger typische Variante und die Songs mäandern zwischen laidback und forciert. Irgendwie erinnert mich Molly Moonstone an Candye Kane, wobei Letztere mehr im Blues verankert war, aber die stimmliche Leistung ist doch ziemlich ähnlich und auch die Musik hat mehr Schnittpunkte als man hier in Worten einfach so beschreiben kann. Was beide backing Bands haben, ist die Art sophisticated Darbietung. D.h., da sitzt jeder Griff auf der Gitarre und jeder Rhythmus des Schlagzeugs. Cooles Saxophone inbegriffen und sogar etwas Hawai’i-Feeling kommt rüber.
Ja, definitiv Candye Kane als Vorbild genommen. Ich bin mir nicht mal sicher ob ich die CD bei einer Blindanhörung nicht mit einer verschollenen Aufnahme der Letzteren verwechselt hätte. Und die Steelguitar bei einem Countrysong, wenn das nicht ein eklektisches Angebot ist, na dann weiss ich auch nicht. Die Informationen sind etwas mager, aber Molly Moonstone (vielleicht nicht unter diesem Namen) muss schon in ihren frühen 20ern mit einer Bigband aufgetreten sein, ob daraus Tonaufnahme resultierten, da habe ich keine Ahnung, ist mir der Name der Band doch nicht bekannt (wenn, dann dürfte das unter deren Namen gelaufen sein). Mal sehen ob der versprochene neue Tonträger wirklich kommt.