May Blitz

May Blitz – May Blitz – 1970

Irgendwann stellte ich im Forum und im Rockzirkus die zwei Alben von May Blitz ausführlich vor. Hier geht es um das selbstbetitelte und erstes Album „May Blitz“.

Smoking The Day Away

Es beginnt mit einem eindringliche Riff auf den Basssaiten der Gitarre und, wie bei May Blitz üblich, ein dichter Rhythmusteppich aus Schlagzeug und Bass. Der über dem Ganzen schwebende Gesang gefällt mir gut. In der Mitte klingt es für einen Moment spanisch, dann der typische Tempowechsel der May Blitz Songs, er fehlt auch hier nicht. Kurz vor Ende wird gejammt. Hat jemand May Blitz Live erlebt? Mit dem Anfangsthema endet „Smoking The Day Away“.

I don’t know!

Der Anfang bluesig wie es sein muss. Swingende Drums und ein passender Shouter als Sänger. So geht es weiter, aber jazziger und mit dreckiger Gitarre. Die Effekte Disortion, Wah Wah, Overdrive und andere Spielereien werden ausgiebig probiert. Wären sie beim Blues geblieben, es hätte 5 Smilies gegeben.

Dreaming

Akustische Gitarre, dezente Drums und ruhiger Gesang, so beginnt Dreaming ganz verträumt. Nicht lange und es steigert sich bis zum, für May Blitz typischen, Wechsel. Bass und Drums hämmern los, die akustischen Gitarren werden wilder. Ein Albtraum? Plötzlich wieder Ruhe wie am Anfang und die nächste Steigerung kommt. Zwar langsam, aber durch den Gesang vorangetrieben. Ein Donnerschlag beendet den Traum. Diesmal passen die Tempowechsel, was bei May Blitz leider nicht immer der Fall ist.

Squeet

Wieder gibt die Gitarre den Ton an, gefolgt von Bass und dann den Drums. Dem Gesang fehlt etwas das Volumen, er erscheint zu den Instrumenten etwas dünn. Der Bass ist im nächsten Teil dafür ganz stark! Die Gitarre steigt mit einem schönen Solo ein und die Drums bleiben ruhig, aber spürbar im Hintergrund. Eine klasse Beckenarbeit. Robert Wyatt hatte bei Soft Machine einen ähnlichen Stil. Die Gitarren steigern sich, das Ganze swingt vorwärts in einen Boogie. Wieder ein Stilbruch, gerade dann, wenn es am schönsten ist, ist man wieder am Anfang angekommen. Gitarre und zu dünne Stimme. Zum Ende wieder eine Steigerung des Tempos.

Tomorrow May Come

Der Anfang ruhig. Diesmal kommt May Blitz mit Vibraphon, leiser Gitarre und zurückgehaltener Stimme. Die Schlagzeugarbeit ist wieder gut. Einfühlsam und technisch einwandfrei. Die Gitarre bleibt im Hintergrund und ist auf Rhythmusarbeit zur Unterstützung des Sängers beschränkt. Der Bass einfach genial. Einfühlsam wie die Drums.

Fire Queen

Ein Drumsolo? Nein, der Bass steigt nach den ersten Takten ein, so wie die Gitarre. Beim nächsten Takt ist der Sänger auch dabei und alle rocken los. Im Mittelteil hört man eine schmutzige Gitarre und viel Percussion. Der Sänger schreit sich die Kehle heiser. Schönen Gruß an Arthur Brown.

Virgin Waters

Wassergeplätscher und eine akustische Gitarre, so fängt es an, das Wasser wird von den Drums abgelöst. Für mich der schwächste Song des Albums. Hier fehlt der durchgängige Beat. Künstlerisch wertvoll, aber nicht für mich.

Fazit:

Das erste Album von May Blitz ist einfach kompakter als der „2nd Of May“ und voller guter Ideen. Schlagzeug und Bass heben sich, gerade in ihrer Zusammenarbeit, von vielen anderen Bands ab. Die Schwachstelle ist in meinen Ohren der Gesang. Nicht schlecht, aber irgendwie fehlt etwas. May Blitz – Same ist für mich ein Meilenstein der Rockgeschichte. Das zweite Album fällt dagegen ab. Vielleicht war das der Grund für das Ende von May Blitz? Es ist verdammt schwer sich nach so einem klasse Album zu steigern oder auch nur das Niveau zu halten.

Mitspieler:

Jamie Black: guit., voc.
Tony Newman: vibes, drums
Reid Hudson: bass

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