Graham Bond wurde am 28.10.1937 in Romford (damals gehörte Romford zu Essex und wurde 1965 von London geschluckt) geboren und als uneheliches Kind von einer Beamtenfamilie adoptiert. Er lernte schnell verschiedene Tasten- und Blasinstrumente zu spielen. Seine Adoptiveltern wollten ihn zu einem Konzertpianisten machen, doch er stand nun einmal auf Jazz und nicht auf Klassik.
Anfang der 1960er Jahre war Graham Bond bereits als hoffnungsvoller Saxophonist in England bekannt. Als Mitglied des John Randell Quintett machte er sich einen Namen. 1962 trat Graham Bond der noch jungen Blues Incorporated von Alexis Korner bei. In dieser Zeit tauchten die ersten elektronischen Orgeln auf, sie weckten sein Interesse. Ray Charles wurde ein Vorbild für Graham Bond. Sein Geschmack wandelte sich langsam vom Jazz zum Blues.
Im Februar 1963 legte er das Saxophon in die Ecke und setzte sich vor eine Hammond Orgel. In der Blues Incorporated spielten zu dieser Zeit Jack Bruce den Double-Bass, John McLaughlin die Gitarre und Ginger Baker saß am Schlagzeug. Alle vier hatten Interesse an rauen, schmutzigen Blues. Sie alle kamen anfangs vom Jazz und der floss natürlicher Weise in ihr Spiel ein. Sie gründeten zuerst das Graham Bond Trio (noch ohne John McLaughlin) und kurz darauf, nach dem Beitritt von John McLaughlin, die Graham Bond Organisation.
John McLaughlin blieb bis Oktober und wurde von Dick Heckstall-Smith abgelöst. Im Juni 1964 erschien die erste Single, sie floppte ebenso wie eine folgende EP. Live kam die Graham Bond Organisation besser an.
Graham Bond versuchte als Erster das berühmte Mellotron und experimentierte mit Leslie Speaker. Heraus kam ein für diese Zeit sehr fetziger Sound. Es blieb dabei, die Schallplatten verkauften sich dennoch nur schlecht. Die Alben „The Sound Of 65“ und „There’s A Bond Between Us“ waren ihrer Zeit einfach noch zu weit voraus.
Jack Bruce verließ die Band und schloss sich erst Manfred Mann an und wechselte anschließend zu John Mayall. Ginger Baker folgte wenig später um mit Jack Bruce und Eric Clapton eine Band namens Cream zu gründen. Ginger Baker wurde von Jon Hiseman abgelöst. Der Erfolg blieb weiter aus. Die Zeit der Graham Bond Organisation wurde in der Box „Wade In The Water“ sehr nett beschrieben und mit vier CDs musikalisch unterlegt. Ich stellte die Box bereits vor.
Jon Hiseman traf Jack Bruce und Dick Heckstall-Smith bei John Mayall wieder, die Welt ist eben klein. Jon Hiseman und Dick Heckstall-Smith gründeten bald darauf Colosseum. Von allen guten Musikern verlassen, verließ Graham Bond die Insel und ging für zwei Jahre in die USA.
1969 tauchte er wieder auf und arbeitete als Session Musiker, unter anderem in der Ginger Baker Airforce. 1970 erschien sein bis dahin erfolgreichstes Solo Album „Solid Bond„, es kam unter die Top 50 in GB.
Er heiratete die Sängerin Diane Stewart, die sich wie Graham Bond für Okkultismus und Schwarze Magie interessierte. Mit dem Bassisten Rick Grech (Blind Faith und Family) und Victor Brox (Ainsley Dunbar Retalation) wurde „We Put Our Magick On You“ aufgenommen. Dieses Album und das folgende „Holy Magick“ blieben allerdings wieder ohne einen finanziellen Erfolg.
Gemeinsam mit dem Dichter und Musiker Pete Brown wurde „Two Heads Are Better Than One“ eingespielt, musikalisch weitaus anspruchsvoller als die „Magic“ Geschichte. Seine Ehe mit Diane Stewart endete 1972.
Es folgte die Gründung von Magus, einer Band mit der Folksängerin Carolanne Pegg. Ohne großen Erfolg verschwand Magus wieder von der Bühne. Graham Bond konsumierte immer mehr Drogen. Finanziell am Ende, ohne künstlerische Anerkennung stürzte er sich am 8. Mai 1974 in der Londoner U-Bahnstation Finsbury Park vor einen einfahrenden Zug. Seine Leiche konnte erst Tage später identifiziert werden. Heroinrausch? Vor den Zug gestoßen? Selbstmord? Endgültig konnte das Rätsel um den Tod des Graham Bond nicht geklärt werden. Er starb im Alter von 37 Jahren.
Kurz vorher rief er den New Musical Express an und teilte mit, er sei vom Heroin geheilt und habe neue musikalische Pläne. Seine Freunde bestätigten später, Graham Bond hätte keine Drogen mehr genommen, aber sei immer mehr dem Okkulten angetan. Am Ende hielt er sich für den Sohn von Aleister Crowley. Rückblickend kann man sagen, mit John Mayall und Alexis Korner zählt Graham Bond zu den Vätern des britischen Blues.
Graham Bond mit The New Don Rendell Quintet – Roarin (1963)
Bring Back The Burch Manumission Blue Monk Jeannine You Loomed Out Of Loch Ness So What The Hunt |
Graham Bond – Oraganisation „Live At Klook’s Kleek Oktober 1964”
Zuerst veröffentlicht auf den Samplern „Rock Generation“.
Mitspieler:
Graham Bond: sax, organ, voc.
Jack Bruce: voc., harp, bass
Ginger Baker: drums
Dick Heckstall-Smith: tenor sax.
Die Songs auf Vol. 3:
Wade In The Water Die Songs auf Vol. 4: The First Time I Met The Blues |
Graham Bond Organisation – The Sound Of 65 (1965)
Mitspieler:
Graham Bond: voc., organ, sax.
Jack Bruce: voc., harp, bass
Ginger Baker: drums
Dick Heckstall-Smith: sax.
Hoochie Coochie Man Baby Make Love To Me Neighbour, Neighbour Early In The Morning Spanish Blues Oh Baby Little Girl I Want You Wade In The Water Got My Mojo Working Traintime Baby Be Good To Me Half A Man Tammy |
Graham Bond – There’s A Bond Between Us (1965)
Mitspieler:
Graham Bond: mellotron, organ, sax.
Jack Bruce: voc., harp, bass
Ginger Baker: drums
Dick Heckstall-Smith: sax.
Who`s Afraid Of Virginia Woolf Hear Me Calling Your Name The Night Time Is The Right Time Walkin` In The Park Last Night Baby Can It Be True? What`d I Say? Dick`s Instrumental Don`t Let Go; Keep A`Drivin` Have You Ever Loved A Woman? Camels and Elephants |
Graham Bond – Love Is The Law (1968)
Graham Bond: sax., bass, keyb., voc. und alle anderen Instrumente
Hal Blaine: drums
(Jimi Hendrix und Eric Clapton sollen nach Aussage von Hal Blaine etwas zum Album beigetragen haben, ein Gerücht)
Love Is The Law Moving Towards The Light Our Love Will Come Shining Through I Couldn`t Stand It Anymore Sun Dance Crossroads Of Time Bad News Blues Strange Times, Sad Times The Naz The World Will Soon Be Free |
Graham Bond – Mighty Graham Bond (1969)
Mitspieler:
Graham Bond: mellotron, organ, voc.
Harvey Mandel: guit.
Harvey Brooks: bass
Drachen Theaker: drums
Frank Mayers: sax.
Eddie Hoh: drums
Water, Water Oh Shining One Pictures In The Fire Baroque Sisters And Brothers Stiffnecked Chicken Freaky Beak Walk Onto Me Magic Mojo Brothers And Sisters |
Graham Bond – Solid Bond (1970)
Mitspieler:
Graham Bond: keyb., voc., sax.
Ginger Baker: drums
Jack Bruce: bass
Dick Heckstall-Smith: sax.
Jon Hiseman: drums
John McLaughlin: guit.
Green Onions Springtime in the City Can`t Stand It Only Sixteen Last Night Long Legged Baby Walking In The Park It`s Not Goodbye Neighbour Neighbour Ho Ho Country Kicking Blues The Grass Is Greener Doxy |
Graham Bond – Holy Magic (1970)
Graham Bond: keyb., voc., sax.
Victor Brox: keyb., trpt., voc.
Alex Dmochowski: bass
Rick Grech: bass
Steve York: bass
Diane Stewart: perc., voc.
Gerry Salisbury: cornet
Godfrey McLean: drums
Keith Bailey: drums
Pete Bailey: perc.
John Moorshead: guit.
Kevin Stacey: guit.
John Gross: sax.
Aliki Ashman: voc.
Annette Brox: voc.
Meditation Aumgn The Qabalistic Cross The Word Of The Aeon Invocation To The Light The Pentagram Ritual Qabalistic Cross Hymn Of Praise 12 Gates To The City The Holy Words Iao (These Are The Words) Aquarius Mantra (in Egyptian) Enochian (Atlantean) Call Abrahadabra The word of Aeo Praise City Of Light The Qabalistic Cross Aumgn Return Of Arthur The Magician The Judgement My Archangel MIKAEL |
Graham Bond – Bond In America (1970)
Stiffnecked Chicken Walk Onto Me I Couldn`t Stand It Anymore Oh Shining One Moving Towards The Light Crossroads Of Time; Baroque Freaky Beak Strange Times, Sad Times Love Is The Law |
Graham Bond – We Put Our Magick On You (1971)
Mitspieler:
Graham Bond: sax., voc.
Terry Poole: bass
John Weathers: drums
Graham Hedley Williams: guit.
Gaspar Lawal: perc.
Diane Stewart: voc.
Forbidden Fruit Part 1 Moving Toward The Light Ajama Druid I Put My Magick On You Time To Die Hail, Ra-Harakhite Forbidden Fruit Part 2 |
Graham Bond – Two Heads Are Better Than One, mit Pete Brown (1973)
Mitspieler:
Graham Bond: voc., keyb., sax.
Pete Brown: voc., trpt, perc.
DeLisle Harper: bass, perc., voc.
Ed Spevock: drums, perc., voc.
Derek Foley: guit.
Mick Walker: perc.
Erica Bond: backing voc.
Sue Woolley: backing voc.
Diane Bond: voc., perc.
Lost Tribe Ig The Pig Oobati Amazin Grass Scunthorpe Crabmeat Train Sideways Boogie Shuffle Stomp C.F.D.T. (Captain Frights` Dancing Terrapins) Mass Debate Looking For Time |