1968 war die Zeit reif für die Verbindung von Rock, Jazz und Klassik. Keith Emmerson mit The Nice, Jon Lord mit Deep Purple verbuchten erste Erfolge. East Of Eden gehörte von Anfang an dazu. Beeinflusst wurden sie von modernem Cool Jazz wie zum Beispiel von Charlie Mingus. Gegründet 1967 in Bristol von Dave Arbus, Ron Gaines und Geoff Nicholson. Andy Sneedon und Geoff Britton schlossen sich dem Trio sehr früh an. In dieser Zeit waren Improvisationen über klassische Themen „In“. Dutzende Musiker versuchten sich an Ravel’s „Bolero“, darunter unter anderen Jeff Beck und Colosseum. The Nice verrockten ein „Brandenburger Konzert“ von Johann Sebastian Bach und East Of Eden das eigene „Nymphenburger Konzert“. Die Plattenlabel mussten solche Bands in ihrem Programm haben und somit hatte auch East Of Eden eine gute Chance.
Bevor es aber ins Studio ging, verließen Andy Sneedon und Geoff Britton die Band, für sie kamen Steve York und Dave Dufont. Eine Single erschien bei Atlantic Records „King Of Siam“, bevor DERAM 1969 East Of Eden in das Studio holte um ein Album zu produzieren. Das „Mercator Projected“ entstand. Die Musiker um Dave Arbus vermischten hier nicht nur Jazz, Rock und Klassik, sie experimentierten auch mit indischer Raga und englischer Folkmusik. Sounds meinte zu dem Album:
Sehr progressiv klingt East Of Eden auf ihrer LP „Mercator Projected“. Saxofonist Ron Caines ist für die Musik und die Gruppe verantwortlich, die vor allem durch den Geiger Dave Arbus einen sehr freien Charachter gewinnt. Besonders ragt jedoch der Bassist Steve York heraus, dessen Basslinien strutuell ausgerichtet sind wie die von Jack Cassidy.
Alle Freiheiten ausnutzend wurde 1970 das zweite Album „SNAFU“ aufgenommen. Die zwei Gründungsmitglieder Andy Sneedon und Geoff Britton kamen zurück und Steve York und Dave Dufont gingen. Steve York machte sich später einen Namen bei Joan Armatrading, Dr. John, Robert Palmer und vielen anderen. Dave Dufont verschwand aus der Musikszene. Die Meinung von Sounds war, für deren Verhältnisse, nahezu überschwänglich positiv:
„… Was dann auf dem Rest der Platte geboten wird, ist wirklich erweiterte Rockmusik, die an den neuen Zappa oder an die Soft Machine denken läßt…“
Im April 1971 kam die Single „Jig-A-Jig“ bis auf Rang 7 der britischen Charts und East Of Eden wurde damit auch der breiten Öffentlichkeit bekannt. „Jig-A-Jig“ unterscheidet sich allerdings gewaltig von dem was die Band bis dahin musikalisch unternommen hatte. Folkmusik mit einem leichten Touch von Jazz und Rock. Es ist eine eingängige Melodie, die an keltische Tanzmusik erinnerte.
Dem Erfolg nachlaufend entstand 1972 das dritte Album „New Leaf“. Es war weniger experimentell und zielte mehr auf den Geschmack des Publikums. Dave Arbus stellte zu den Aufnahmen eine komplett neue Band vor. Noch ein Auszug aus dem Beitrag von Sounds:
„…Es beginnt mit dem instrumentalen „Bradshaw The Bison Hunter“ das durch Dave Arbus wundervolles Violinenspiel eingeleitet und abgeschlossen wird und mir als einziges Stück wirklich vorbehaltslos gefällt. … Dave Arbus äußerte sich nicht gerade zufrieden über dieses Album.“
„New Leaf“ wurde bereits 1971 aufgenommen und wie im selben Jahr auch „East Of Eden“. Die Quellen sind hier widersprüchlich welches Album zuerst erschien. Mitspieler auf „East Of Eden“ waren Dave Arbus, Jim Roche, Davy Jack und Jeff Allen (von Babe Ruth) und auf „New Leaf“ Jeff Allen, Dave Weller, Dave Arbus und Jim Roche. Beide Alben wurden nicht mehr von DERAM vertrieben, sondern von Harvest.
1972 fand ein radikaler Personalwechsel statt. Dave Arbus gab East Of Eden vorübergehend auf und arbeitete für The Who und speziell für Roger Daltry. Die neuen East Of Eden bestanden aus Garth Watt-Roy von The Greatest Show On Earth, und Jim Roche an den Gitarren, Jeff Allen an den Drums, Davy Jack und Martin Fischer am Bass. Die Violine übernahm Joe O’Donell. Die Tourneen waren im Gegensatz zur Platte ziemlich erfolgreich, aber sie brachten nicht das Geld zum Überleben der Band.
1975 wurde ein Anlauf versucht East Of Eden wieder auferstehen zu lassen. Dave Arbus, Jeff Allen, Garth Watt-Roy, Joe O’Donnell und Martin Fisher nahmen „Another Eden“ auf, leider ohne den kommerziellen Erfolg. Ein Jahr später versuchte es „East Of Eden“ erneut, diesmal mit Peter Filleul, Davy Jack, Les Davidson und Dave Weller. Es entstanden „Here We Go Again“, „Silver Park“ und „It’s The Climate“. Es waren für mich nicht mehr DIE „East Of Eden“ der ersten Alben. Ich kenne die neueren Alben nicht und kann daher nichts über sie schreiben. 1978 löste sich East Of Eden endgültig auf.
Die dritte, vierte oder fünfte Version von East Of Eden betrat 1997 die Bühne. Dave Arbus, Geoff Nicholson und Ron Caines taten sich zusammen und nahmen „Kalipse“ auf. Von diesem Trio folgten im Jahr 2000 „Armadillo“ und 2005 „Graffito“.
Mit East Of Eden war im Grunde 1971 für mich Schluss. Alles was dann kam, war nicht mehr diese geniale Fusion von Jazz und Rock. Die späteren Alben, auch die späten Versuche mit Dave Arbus gefielen mir nicht mehr. Sie stehen zwar zum Teil in der Sammlung, aber ein einziges Anhören reichte mir. Die ersten beiden Alben sollte aber jeder Freund von progressiver Musik aus Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre gehört haben.
Mitspieler im Laufe der Jahre:
Dave Arbus: violin, flute
Ron Gaines, Dave Weller: sax.
Andy Sneedon, David Jacks, Steve York, Martin Fisher: bass
Geoff Nicholson, Jim Roche, Garth Watt Roy, Les Davidson: guit.
Geoff Britton, Dave Dufont, Jeff Allen: drums
Joe O’Donnell: Violin
Peter Filleul: Keyboards
Dean Ford: Vocals
George Howden: Trumpet
East Of Eden – Mercator Projected – (1969)
Northern hemisphere Isadora Waterways Centaur woman Bathers Communion Moth In the stable of the sphinx |
East Of Eden – Snafu – (1970)
Have to Whack it up Leaping Beauties for Rudy Marcus Junior Xhorkom Ramadhan In the Snow for a Blow Uno Transito Clapori Gum Arabic Confucious Nymphenburger Habibi Baby Beast of Sweden Boehm Constrictor Traditional |
East Of Eden – East Of Eden – (1971)
Wonderful feeling Goodbye Crazy Daisy Here comes the day Take what you need No time To Mrs. V |
East Of Eden – New Leaf – (1972)
Bradshow The Bison Hunter Ain´t Gonna Do You No Harm Get Happy Don´t Be Afraid Man Said Song For No One Joe Nothin To Do Road Song Home Blues Bonus Tracks: Jig A Jig Boogie Woogie Flu Last Dance Of The Colwn Sin City Girls All Our Yesterdays |
East Of Eden – Another Eden (1975)
Mandarin’s Daughter Hey Zimmerman Kensington Cowboy Catalina Troubour What’s Happening Summer Days Hey Baby Fancy Nancy |
East Of Eden – Here we go again (1976)
Like A Plate All Is SaiD And Done Fallin Down Talkin‘ On The Telephone Merci Merci Here We Go Again Spain Heaven Knows You Can Find The Star LetŽs Find Some Time |
East Of Eden – It’s The Climate (1978)
Rock’n Roll King It’s The Climate This Time Walnut Sensible Shoes If You Go Patterns Down And Out You |
East Of Eden – Silver Park (1978)
Low Moan What Funn Calypso Silver Park Strawberry Pie BurninŽ Look What You Have Done Rock Reggae Bad Weather Road Work. |
East Of Eden – Kalipse (1997)
Kalipse 5th amendment Uccello Con Fuoco Eddie Mars Ballad X Light source Goodbye Pork Pie Hat Nexus Slow food |
East Of Eden – Armadillo (2000)
Armadillo Spiral dance Chaquina Bamboo city 1934 Slunk7.Casezudos Petite Afrique Saffire Linear bop Choisy le roi |
East Of Eden – Graffito – (2005)
Sensible Shoes Noir Zizanie Jump the Gun Graffito Hotel Ceramic Almazan The Cloud Mantra Southern Hemisphere Curves Hymnal |