Duffy Power, mit bürgerlichem Namen Ray Howard, wurde am 09.09.1941 in Fulham, London, geboren, er starb am 19.02.2014. In den 1960er Jahren gehörte er zu den einflussreichen Musikern der britischen Blues- und Rockszene. Anfang der 1970er Jahre verschwand er von der Bühne des Musikgeschehens. Ray Howard musste ein Filmfan gewesen sein. Howard Duff war das Vorbild für den Spitznamen „Duffy“ und als Tyrone Power starb, wählte er „Duffy Power“ als seinen Künstlernamen.
Ray Howard liebte am Anfang den Skiffle und wie er sagt, besonders unter der Putney Bridge, der Sound soll hier am besten gewesen sein. Seine erste Band nannte sich The Amigos. Bald schon wechselte er zum Rock ’n‘ Roll und Duffy And The Dreamers wurden gegründet.
Im Gaumont, Shepards Bush, gewann Duffy Power einen Wettbewerb und wurde von dem Manager Larry Parnes entdeckt. Zu Larry Parnes gehörten damalige Größen wie: Tommy Steel, Vince Eagar, Dicky Pride, Bill Fury, Johnny Gentle und Joe Brown. Larry Parnes vermittelte Duffy Power an Fontana, für die er ab 1959 bis 1961 einige Singles aufnahm. Larry Parnes bezahlte ihn dafür mit 40 Pfund die Woche. Für einen gerade von zu Hause ausgezogenen 18-jährigen mit Freundin, reichte das nicht zum Überleben. Seine Freundin bezahlte die Miete, das Geld dafür verdiente sie sich als Prostituierte. In dieser Zeit kam Duffy Power auf den Blues – verständlich.
Er trat mit verschiedenen Musikern aus der Londoner Bluesszene auf. Einer davon war Georgie Fame, dem er die neue Hammond Orgel nahebrachte. Bei Parlophone durfte er 1963 den Beatles Song „I Saw Her Standing There“ aufnehmen. Begleitet wurde er vom Graham Bond Quartet (mit John McLaughlin, Ginger Baker und Jack Bruce). „I Saw Her Standing There“ wurde zu einem kleinen Erfolg.
Zu seinen Freunden gehörte Alexis Korner, der ihn in die Blues Incorporated holte. Es entstanden einige Aufnahmen unter dem Namen Duffy Power oder als Mitspieler bei der Blues Incorparated, darunter die Single „Mary Open The Door„. 1965 stellte Alexis Korner ihm im Les Cousin Folk Club die Sängerin Doris Troy vor. Die Gigs gefielen Duffy Power und er machte für eine Weile bei ihr mit. Duffy Power hatte ein Problem, er konnte nicht fest in einer Band spielen und stieg daher nach kurzer Zeit aus. In dieser Zeit lernte er Ian Anderson und Mike Cooper kennen. Die beiden stellten ihn dem Entdecker von Donovan, nämlich Peter Eden, vor. Für seine nächsten Aufnahmen holte er 1967 Danny Thompson, John McLaughlin und Terry Cox in die eigene Band Duffy’s Nucleus. Einzig die Single mit der A-Seite „Hound Dog“ und der B-Seite „Mary Open The Door“ wurde aufgenommen, das war es mit seiner Nucleus. Ginger Baker sollte hier getrommelt haben.
Eden brachte ihn ins Studio und nahm einige Demos auf. Um auch in den USA Platten verkaufen zu können, musste der Name in Jamie Power geändert werden. Wenn nach Aufnahmen von Duffy Power gesucht wird, sollte man es auch unter „Jamie“ Power versuchen.
1969 entstand das Album „Duffy Power„. Duffy Power gefiel das Album nicht, da er unfreiwillig in die Folk-Ecke gedrückt wurde. Er war der Meinung, es wären lediglich Demos, die er nur mit seiner Gitarre begleitet im Studio aufnahm. Er wünschte sich, dass das Album nie erscheinen würde. Nach Vernon Joynson und Discogs erschien das Album damals auch nicht, sondern es sei erst 1973 veröffentlicht worden. Der Begleittext von „Duffy Power“ erzählt etwas anderes. Veröffentlicht worden sei das Album bei Spark bereits 1969 und das mit grünem Cover. Das Album wurde auf CD 1992 von See For Miles Records erneut veröffentlicht. Diese CD liegt mir vor und viel von dem hier geschrieben Text stammt aus dem Begleittext der CD, erzählt von Duffy Power persönlich.
Duffy Power stieg aus dem Musikgeschäft aus. Unter seinem bürgerlichen Namen Ray Howard arbeitete er als Bote. Eines Tages hörte er im Radio „Man In The Station“ von Ian Matthews. Die Mundharmonika, das war er! Der Song wurde aufgenommen, als er Paul Jones im Studio vertrat. Duffy Power war wieder im Geschäft!
Es folgten Auftritte mit Alexis Korner, Howlin‘ Wolf und Danny Thompson, aber meist war es Soloauftritte und die auch nur in kleinen Clubs. 1971 wurde das Album „Innovations“ veröffentlicht, es handelt sich hier um Aufnahmen aus der Mitte 1960er Jahren. Ein weiteres Album erschien 1972 mit dem Titel „Duffy Power“. Begleitet wurde Duffy Power von sehr bekannten Namen. So auch auf dem Album „Powerhouse“ von 1975. Hier bin ich mir unsicher, da die gleichen Songs mit identischer Besetzung auf beiden Alben auftauchen. Wahrscheinlich ist „Powerhouse“ nur eine Neuveröffentlichung unter anderem Namen.
Duffy Power hatte wohl eine der besten Blues Stimmen seiner Zeit, aber schaffte leider nie den großen Durchbruch. Inzwischen findet man viele seiner alten Aufnahmen auf diversen CDs verteilt. Leider sind die Aufnahmen meist nur von historischem Wert, da sie entweder mit schlechter Studiotechnik aufgenommen oder sie als Demo unbearbeitet auf CD gepresst wurden. Dennoch klingt zum Beispiel sein Duett „Leavin Blues“ mit Jack Bruce am Bass spannend und lässt ahnen was aus Duffy Power mit einem guten Management geworden wäre.
Duffy Power – Duffy Power
Die Songs:
Hell Hound
Mary Open The Door
Holiday
Little Boy Blue
I Need You
Midnight Special
Gin House Blues
Fox And Geese
Exactly Like You
Fixing A Hole
Roll Over Beethoven
I’ve Been Lonely Baby
Lawdy Miss Clawdy
Lily
Little Man (You’ve Had A Busy Day)
Duffy Power – Innovations
Duffy Power: voc., harp, guit.
Danny Thompson: bass
Jack Bruce: bass
Phil Seamen: drums
Red Reece: drums
Terry Cox: drums
Colin Pincott: guit.
John McLaughlin: guit.
Die Songs:
Rosie
Leaving Blues
It’s Funny
God Bless The Child
Comin‘ Round No More
Give Me One
Mary Open The Door
Help Me
Louisiana Blues
Little Boy Blue
Exactly Like You
One Night
There You Go
Red White & Blue
Duffy Power – Duffy Power
Duffy Power: guit., voc., harp
Alan James: bass
Mike Thompson: bass
Byron: drums
Mike Giles: drums
Pete Ahern: drums
Martin Kershaw: guit.
Mike Thompson: guit.
Ray Cooper: perc.
Mary Zinovieff: piano
Alexis Korner: back. voc.
Boz Burrell: back. voc.
Dana Gillespie: back. voc.
Die Songs:
Liberation
Glimpses Of God
Holiday
Love Is Shelter
Little Soldiers
Love Song
Hallway
Song About Jesus
Lilly
River
Duffy Power – Power House
Duffy Power: voc., harp. guit.
Peter Kirke: bass
Chris Bailey: drums
Mike Giles: drums
Pete Ahern: drums
Graham Jones: guit.
Martin Kershaw: guit.
Ray Cooper: perc.
Mary Zinovieff: piano
Alexis Korner: back. voc.
Boz Burrell: back. voc.
Dana Gillespie: back. voc.
Joy Yates: back. voc.
Misty Browning: back. voc.
Die Songs:
Glimpses Of God
Halfway
Little Soldiers
Dusty Road
Song About Jesus
Liberation
Holiday
Love Is Shelter
Be Beside You
The River
Love Song
Duffy Power – Just Stay Blue
Love’s Gonna Go
There’s No Living Without Your Loving
I’m So Glad You’re Mine; Dollar Mamie
Little Boy Blue
Little Girl
Mary Open the Door
Hound Dog
Rags and Old Iron
Just Stay Blue; Lilly
Hell Hound; Love Is Shelter
Lawdy Miss Clawdy
Love’s Prescription
Halfway
Corrina
Song About Jesus
Lover’s Prayer
Swansong; River
Duffy Power – Leapers And Sleepers
Cupid’s bow
There you go again
Times are getting tougher than tough
It ain’t necessarily so
If I get lucky someday
I saw her standing there
I saw her standing there
Farewell baby
Shake rattle and roll
What’d I say
I got a woman
Hey girl
Woman made trouble
I’m sitting on top of the world
Parchman farm
Tired, broke and busted
I don’t care
Where am I
Money honey
Lawdy Miss Clawdy
Love’s gonna go
There’s no living without your loving
She don’t know
I’m so glad you’re mine
Dollar mamie
Little boy blues
Little girl
Mary open the door
Hound dog
Rags and old iron
Just stay blue
Davy O’Brian
July tree
Take it smoothly
Sky Blues: Rare Radio Sessions – 1968 -1973 und 1994
Gin House Blues
Every Day Since You Been Gone
Halfway Blues
That’s All Right Mama
Swan Song; Hellbound
Give Me One
City Woman
Louise
River
Baby Let’s Play House
I Saw Her Standing There
Dusty Road
Love Is Gonna Go
Glade That You’re Not Me
Little Soldiers
Sky Blues
Little Boy Blue
Every Day Since You’ve Been Gone