Kim Fowley war wohl einer der fleißigsten Musiker und Produzent in der Rockgeschichte. Geboren am 21.07.1939 und gestorben am 15.01.2015. Seine Musik war oft nicht einfach. Er produzierte für Bands und Musiker wie Softmachine, hier Teile des berühmten „Triple Echo„, Vicky Leandros, The Seeds, Warren Zevon oder The Runaways. Nach seinem Tod, im Zuge der „Me Too“ Bewegung, gab es Anschuldigungen einer der Mitspielerinnen, er hätte sie vergewaltigt. Die Aussagen von Zeugen waren dazu widersprüchlich. Klare Beweise für eine Vergewaltigung gibt es allerdings nicht.
Er startete seine Karriere bereits Ende der 1950er Jahre, sein erstes eigene Album erschien erst 1967. Ein Jahr später folgten „Outrageous“ und „Born To Be Wild“ bei Imperial Records. Sein viertes Album „Good Clean Fun“ war 1969 auch sein letztes bei Imperial Records. Tune-In Records veröffentlichte die drei Alben von Imperial auf zwei CDs verteilt unter dem Titel „Wildfire“. Verteilt ist das richtige Wort, denn die Songs von „Born To Be Wild“ finden sich jeweils an den Enden der einzelnen CDs, ein Minuspunkt.
Gewohnheitsbedürftig sind diese drei Alben, eine Mischung aus Psycedelic, Hardrock, Glamrock und viel Geschreie, Gekreische und Sprechgesang von Kim Fowley. Es passt in die Zeit der musikalischen Experimente. Zwischen diesen Experimenten gibt es immer wieder Perlen. „Bubble Gum“ kennen wahrscheinlich viele der Besucher des Rockzirkus. Die Songs auf „Outrageous“ sind durchweg Kompositionen von Fowley.
Bei „Born To Be Wild“ wird es weniger wild als bei „Outrageous“. Es ist praktisch ein Album mit instrumentalen Coverversionen der damaligen Hits. „Space Odyssey“ ist der einzige Song von Kim Fowley, ein Walzer im 3/4 -Takt. Kim Fowley soll die Orgel gespielt haben und bei manchen Titeln die Gitarre, genaue Angaben über die Beteiligten gibt es nicht. Es soll während einer Session mit Studiomusikern in nur vier Stunden aufgenommen worden sein.
„Good Clean Fun“ ist wieder ein typisches Album von Kim Fowley. Es fängt mit „One Man Band“ sehr rockig an, dann wird es wieder „seltsam“. Kim Fowley erzählt Geschichten und experimentiert fleißig mit Soundcollagen. An den Aufnahmen waren eine Reihe von Gästen beteiligt. Kim Fowley produzierte zur selben Zeit „Dead Or Alive“ von Warren Zevon, also wurde Warren Zevon gleich eingespannt. Obwohl die meisten Songs ziemlich abgedreht sind, es gibt auch Perlen wie „Baby Rocked Her Dolly“, ein netter Countrysong. Wer die Beteiligten waren, ist leider nicht festgehalten. Es gibt Namen von Gästen, aber die schenke ich mir.
Diese drei Alben dürften nicht jedem gefallen. Wer keine Angst vor Frank Zappa hat, manches erinnert an ihn, dürfte trotzdem seinen Spaß haben. Für Fans der Musik von Kim Fowley sind die Alben ein Muss. Wer noch tiefer in die Welt des Kim Fowley eintauchen und ihn als Produzenten und Songschreiber kennenlernen will, dem sind die vier CDs der Reihe „Lost Treasures From The Vaults 1959 – 1969“ empfohlen.
Kim Fowley – Outrageous
Die Musiker:
Kim Fowley: voc., keyb.
Carmen Riale: bass
Joe Schermie: bass
Mars Bonfire: guit.
Mike Allsup: guit.
Ben „Blues“ Benay: guit., harp
Jimmy Greenspoon: keyb.
Wayne Talbert: keyb.
Eddie Hoh: perc.
Joe Torres: perc.
Orville „Red“ Rhodes: steel guit.
Die Songs:
Animal Man
Wildlife
Hide And Seek
Chinese Water Torture
Nightrider
Bubble Gum
Inner Space Discovery
Barefoot Country Boy
Up
Caught In The Middle
Down
California Hayride
Kim Fowley – Born To Be Wild
Born To Be Wild
I Can’t Stop Dancing
Shake A Lady
Hello I Love You
Soul Limbo
Space Odyssey
Kim Fowley – Good Clean Fun
One Man Band
Ode To Sweet Sixteen
Good Clean Fun
Search For A Teenage Woman
Energy
Baby Rocked Her Dolly
Motorcycle
Kangaroo
Light The Blind And Lame Can See
Good To Be Around
The Great Telephone Robbery
I’m Not Young Anymore
Kim Fowley – Born To Be Wild – Fortsetzung
Wild Weekend
Pictures Of Matchstick Men
Savage In The Sun
Sunshine Of Your Love
Classical Gas
Fresno, 1963