Santana

Santana – Same oder das erste Album

1969 und 1970 lief auf WDR 2 einmal in der Woche abends eine Sendung die sich mit dem sogenannten „Underground“ in der Musik beschäftigte. „Underground“ war ein Modewort der Musikindustrie für aktuelle Rockmusik aus den USA und hier vorwiegend die von der Westküste. The Doors, Jefferson Airplane und auch Santana gehörten dazu. „Underground“ waren sie zu dieser Zeit wahrscheinlich nur in Deutschland. Monterey und Woodstock waren bereits Geschichte, nur hatte sich das in Deutschland 1969 noch nicht rumgesprochen. Der WDR 2 traute sich Musik dieser „neuen“ Bands im Radio zu übertragen, aber bitte nur einmal die Woche und das für maximal eine Stunde!

Ich verpasste damals keine Sekunde der Sendung und das mit meinem Recorder . Hier lernte ich unter anderen Jefferson AirplaneThe Doors und auch Santana kennen. Das war nicht nur für mich etwas ganz Neues. Percussions ohne Ende, eine wahnsinnige Gitarre und diese lateinamerikanischen Rhythmen. Die Platte musste sofort gekauft werden!

Die Musik war die eine Sache, aber da war dieses Cover! Löwe? Frau mit irgendwelchen Gestalten? Gemalt wurde das Cover von Lee Conklin.

Das Album geht mit „Waiting“ los. Percussion, eine Orgel und dann diese Gitarre von Carlos Santana, damals der Wahnsinn! Bei „Evil Ways“ geht es etwas ruhiger weiter. Diesmal macht den Anfang der Gesang, ein Orgelsolo im Mittelteil folgt bevor es wieder etwas schneller mit Orgel und Gitarre weitergeht.  „Shades of Time“ ist ähnlich aufgebaut, ein Solo von Carlos Santana ist der Höhepunkt. Ein netter Song, aber er ist nicht das Highlight des Albums. Das Highlight folgt mit dem Einstieg „Savor“ und dem folgenden „Jingo“. Für mich gehören beide Songs zusammen. Nach dem die A-Seite der Platte mit „Jingo“ am Ende war, musste ich jedes Mal eine kurze Pause machen.

Die Höhepunkte der B-Seite sind „Persuasion“ und „Soul Sacrifice“, typische Songs für Santana. „Treat“ ist anfangs ruhig und melodisch, bevor er anfängt zu swingen und intensiver wird. Die Soli von Klavier und Gitarre sind nicht schlecht! Auch das folgende „You Just Dont Care“ ist kein Ausfall. Diesmal wieder etwas mit Gesang.

Die Platte gehört in den Olymp des Rockzirkus! Die Zugabe von lateinamerikanischen Rhythmen in den Rock der amerikanischen Westküste war für mich neu und aufregend. Die folgenden Alben, inklusive „Abraxas“, gefielen mir zwar noch ganz gut, mehr aber nicht. „Abraxas“ und „Caravanserai“ wurden erst in Zeiten der CDs angeschafft, obwohl ich beide Alben sehr gut kannte. Die nächsten LPs von Santana in der Sammlung waren „Moonflower“ und „Lotus“. „Lotus“ ist nicht unbedingt eines meiner Lieblingsalben, „Moonflower“ dagegen schon!

Santana” wurde von mir später als CD in der „Legacy Edition“ gekauft. Diese Ausgabe kann ich nur empfehlen. Es gibt zwar einige überflüssige Alternativen der Songs, aber auch „Fried Neckbones“, ein Song aus der Session, der es nicht auf die Platte geschafft hat. Schließlich ist da noch das Konzert von Woodstock. Einige der Songs fehlen auf dem offiziellen Woodstock-Album.

Die Band:

Carlos Santana: guit., voc.
Gregg Rolie: keyb., voc.
Dave Brown: bass
Mike Carrabello: perc.
Mike Shrieve: drums
José Chepito Areas: perc.

Die Songs:

Waiting
Evil Ways
Shades Of Time
Savor
Jingo
Persuasion
Treat
You Just Don’t Care
Soul Sacrifice

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