Da gingen vier Musiker in das Chappell Studio in London und nahmen in fünf Stunden zehn Songs auf. Ob das Weltrekord ist? Stack Waddy sollten auch sehr schnell gewesen sein, vielleicht kennt jemand die Lösung? Das aufgenommene Album bekam den Namen „Open“ die Musiker waren Jools, Auge und die Trinity. Die Trinity bestand zu der Zeit aus Clive Thacker, Roger Sutton und Gary Boyle. Georgio Gomelsky übernahm die Produktion und Richard Hill arrangierte die Aufnahmen.
Die Platte wurde aufgeteilt, eine Seite beinahe nur Instrumental mit Brian Auger und der Trinity, auf der anderen Seite mit Julie Driscoll als Sängerin. Brian Auger und seine Hammond, im Stil von Jimmy Smith, eröffnen „Open“ mit „In And Out“, einer Komposition des Gitarristen Wes Montgomery. Gary Boyle spielt hier eine feine Jazzgitarre. Begleitet von Bläsern wie in der Big Band Ära. Die nächsten Titel stammen von Brian Auger. Jazzig, rockig mit eingängigen Melodien.
Auf „Black Cat“ traut sich Brian Auger zu singen. Jools macht es auf der Rückseite der Platte sehr viel besser. Man kann nicht alles und Brian Auger ist einer der ganz großen Keyboarder, warum auch noch singen? „Black Cat“ hat starke Ähnlichkeit mit „I’m A Man“ von der Spencer Davis Group.
Die zweite Seite, diesmal mit Julie Driscoll, beginnt mit dem Lowell Fulson Song „Tramp“. „Tramp“ wurde für Otis Redding und Carla Thomas geschrieben. Jools interpretiert ihn hier ganz neu, so wie sie es auch mit „Why (Am I Treated So Bad)“, von Pop Staples, und „Break It Up“ macht. Ein weiterer Coversong und Höhepunkt des Albums ist „Season Of The Witch“ von Donovan Leitch. Den Song gibt es in zahlreichen Versionen, diese hier gehört zu den besten von ihnen. „A Kind Of Lovin“ ist eine gelungene Gemeinschaftsproduktion von Brian Auger und Julie Driscoll.
Der mir vorliegenden CD sind vier Bonustracks beigefügt: “I’ve Gotto Go Now” von Felix Pappalardi, “Save Me”, “The Road To Cairo” und “This Wheels on Fire”. Allesamt sehr gute Songs.
„Open“ ist eine gute Einführung in die Welt von Auge und Jools. Es wird hier aufgezeigt welches Potential diese zwei Ausnahmemusiker besaßen. Die folgenden Gemeinschaftsproduktionen sind, so wie auch „Open“, Meilensteine in der Rockgeschichte. Nach der Trennung ließ die Qualität der Alben nicht nach, aber der Erfolg blieb aus. Brian Auger brachte mit seinem Oblivion Express einige sehr gute Alben auf den Markt, Julie Driscoll heiratete den Jazzer Keith Tippett und verschwand aus der Pop- und Rockwelt.
Mitspieler:
Julie Driscoll: voc.
Clive Thacker: drums
Brian Auger: voc., keyb.
Gary Boyle: guit.Roger Sutton: bass
Die Songs:
In and out
Isola natale
Black cat
Lament for Miss Baker
Goodbye jungle telegraphy
Tramp
Why (am I treated so bad)
A kind of love in
Break it up
Season of the witch
Boni auf der mir vorliegenden CD:
I’ve gotta go now
Save me
The road to Cairo
This wheel’s of fire