Aufgenommen wurde „Yer‘ Album“ in einem alten primitiven Studio der „Hit Factory“ in New York. Die James Gang hatte noch keinerlei Studioerfahrung und verließen sich vollständig auf ihren Produzenten Bill Szymczyk. Sie spielten so wie bei einem Gig. Keine Overdubs und kein zweiter oder zehnter Versuch einen Takt zu verändern.
„Stop“ von Jerry Ragavoy und Mort Shuman (oder Mort Schuhman?) sollte aufgenommen werden, aber es ging nur mit Klavier. Die drei Gangmitglieder hatten keinen Pianisten. Die Familie von Joe Walsh wollte sehen was ihr Bengel so treibt und besuchten ihn während der Aufnahmen. Die Mutter griff helfend ein und setzte sich ans Klavier und es wurde gejammt.
Jim Fox erzählte diese Story. Im Nachhinein konnte er aber nicht sagen ob Joe’s Mutter aus der Aufnahme geschnitten wurde und Jerry Ragavoy den Pianopart überspielte. Ragavoy war schließlich der Komponist und Eigentümer der Hit Factory. „Stop“ gibt es übrigens auch bei Al Kooper und seiner Super Session mit Mike Bloomfield und Steve Stills zu hören.
„Introduction“ ist der bezeichnende Name für den ersten Song des Albums. Gedacht für Gitarre und Streicher. Es fängt schon seltsam an: Ein Gelächter, eine Anweisung aus der Regie ,One … Two… Three und dann kaputte Streicher, gefolgt von einer Gitarre und einer Orgel. Alles irgendwie unpassend, aber passt doch. Chaotische Experimente die da abgehen.
Der „Funk # 48“ hält was der Name verspricht. Der Bass gibt den Funk an. Etwas weniger Funk, aber stellenweise seltsam geht es weiter. Keine durchgehenden Melodien, die James Gang nutzt die Möglichkeiten die ein Studio bietet.
„Bluebird“ ist Buffalo Springfield gewidmet und so hört es sich stellenweise wie Buffalo Springfield an.
„Lost Woman“ ist bekannt geworden durch The Yardbirds, aber die James Gang machte es nicht schlechter. Es wurde Live aufgenommen, ohne nachträgliche Bearbeitung irgendwelcher Art. Hier hört man das Potential der drei Musiker.
Der nächste Song „Stone Rap“ ging ebenfalls ohne Umwege direkt auf die Platte. Inklusive sind die Anweisungen des Toningenieurs und des Produzenten. Here We Go, Here We Go… Take Three… Ein Scherz mit der Länge einer Minute.
„Auf I Don’t Have The Time“ soll Joe Walsh ein Unterwasser Piano spielen, hört sich gut an!
Überhaupt ist die Platte voller humoristischer Einlagen. „Wrapcity In English“ erinnert an… wer erkennt es?
„Fred“ und „Stop“ lassen das „Yer‘ Album“ ausklingen. Die Frage bleibt offen wer spielte das Klavier bei „Stop„? In den Credits wird Ragavoy genannt.
Mitspieler:
Jim Fox: drum
Tom Kriss: bass, vibes, flt.
Joe Walsh: guit., keyb., voc.
Die Songs:
Introduction
Take a Look Around
Funk #48
Bluebird
Lost Woman
Stone Rap
Collage
I Don’t Have the Time
Wrapcity in English
Fred
Stop