Als ich den Beitrag von Mellow über Fancy las, stolperte ich über Namen die mir in der Vergangenheit sehr oft begeneten. Bei Henry Spinetti war es The Herd, Bill Wyman, Steve Ellis, Roger Chapman oder Mickey Moody. Mo Foster war der Kopf von Affinity, er begleitete unter vielen anderen Maggie Bell und Jeff Beck.
Wer mich aber an eine fast vergessene CD erinnerte, war Ray Fenwick. Die Alben der Spencer Davis Group und die von Hardin & York gehörten schon in den 1960er Jahren zu meinen Sammelgebieten. Natürlich gehörten auch die Projekte der einzelnen Musiker dazu.
Das in Verbindung mit Cherry Red Plattenlabel RPM veröffentlichte 1997 eine Art „Best Of Ray Fenwick„. Es handelt sich um Aufnahmen aus den Jahren 1962 – 1978. Ray Fenwick spielte die Gitarre in zahlreichen Bands oder versuchte sich auch mit einer eigener Band.
Den Anfang auf der CD machen Rupert & The Red Devils. Es war, nach der Aussage von Ray Fenwick, eine Band die “Bluebeat” und “Ska” spielten. Weiter geht es mit härterem Rock, der gut in jede Garage passt, und den „The Syndicats“. Bei The Syndicats ersetzt Ray Fenwick Steve Howe (Yes und Asia) und lernt Peter Banks (Yes) kennen.
Um 1968 zog es ihn in die Niederlande. Hier schloss er sich der Popband Tee-Set an. Es folgte After Tea, die 1967 von zwei Ex-Mitgliedern von Tee-Set gegründet wurde. Ray Fenwick schloss sich der neuen Band für zwei Alban an. Die Musik wurde mit „After Tea“ etwas progressiver.
1968 traf ich zum ersten Mal auf den Namen Ray Fenwick. Es war die Single „After Tea“ von der Spencer Davis Group. Spencer Davis stellte seine neue Band zusammen, nachdem die beiden Brüder Muff und Steve Winwood die Band verlassen hatten. Den Song „After Tea“ nahm Ray Fenwick von seiner vorherigen Band der gleichnamigen After Tea mit. Interessant ist der Vergleich beider Versionen. Mir gefällt „Will You Be There After Tea“ (der erste Name des selben Songs) besser als die neue „After Tea“ von der Spencer Davis Group. Die CD bietet sich als Vergleich an.
1971 zog es Fenwick wieder nach Holland. Hier nahm er mit Mitgliedern von Shocking Blue, After Tea, Tee-Set, The Motion und Golden Earring ein Album unter dem Band Namen Musicians Union Band auf. 1971 war auch das Jahr seines ersten Soloalbums, „Keep America Beautiful, Get A Haircut“. Eddie Hardin und Pete York unterstützten ihn bei einigen der Songs, allerdings nicht bei „Back USA“.
Hardin & York holten Ray Fenwick für ihr Album „For The World” und den Song “Have Mercy Woman”. Der Ausflug zu dem Guitar Orchestra wird mit dem Song „Ghost Town“ dokumentiert. Die CD erschien erst 1991, die Aufnahme entstand 1971.
1973 zog es Bo Diddley nach London. Die hier stattfindende Session fand unter Beteiligung von Ray Fenwick statt, ein Ausflug in den Blues. Wann und auf welchem Album „Blue Bird“ aufgenommen und veröffentlicht wurde, konnte ich nicht herausfinden. „She’s Riding The Rock Machine“ ist ein Song von der Band Fancy, die mich durch Mellow auf diese CD brachte.
Es geht zurück zu der Spencer Davis Band und dem Album „Living In A Back Street“. „The Murgatroyd Band” sind keine anderen als Spencer Davis, Pete York, Eddie Hardin und Ray Fenwick. Es ist also nichts anderes als die Spencer Davis Group. Mit zwei Songs der Ian Gillan Band endet die CD.
Die CD gibt einen guten Überblick über die Arbeit von Ray Fenwick und auch über die Entwicklung der Pop- und Rockmusik in den 1960er und 1970er Jahre. Es ist aber mehr als eine CD für Historiker.
Die Songs und Bands:
Rupert & The Red Devils
It’s For You
Everytime I Do
The Syndicats
Crawdaddy Simone
Tee-Set
Please Call Me
So I Came Back To You
After Tea
Long Ago
Will You Be There After Tea
The Spencer Davis Group
After Tea
Mr. Second Class
Musicians Union Band
Bad Boy
Ray Fenwick
Let The Circle Stay Unbroken
Back USA
Hardin & York
Have Mercy Woman
The Guitar Orchestra
Ghost Town
Bo Diddley
Get Out Of My Life
Ray Fenwick
Blue Bird
Fancy
She’s Riding The Rock Machine
The Spencer Davis Group
Catch You On The Rebop
Living In A Back Street
The Murgatroyd Band
Magpie
Ian Gillan
Trying To Get To You
Clear Air Turbulence