Ein von mir spät entdecktes Album, aber mittlerweile auch eines der Lieblinge aus der Canned Heat Sammlung.
Canned Heat hatten 1970/71 Probleme, Al Wilson nahm sich 1970 das Leben. Henry Vestine und Larry Taylor kamen nicht gut miteinander aus und so zog Henry Vestine die Konsequenzen und ging. Für ihn sprang Harvey Mandel ein. Harvey Mandel blieb nicht lange, er und Larry Taylor verließen bald darauf Canned Heat gemeinsam, um in die Band von zu John Mayall einzusteigen.
Bob Hite und Fito de la Parra standen am Ende alleine da. Weil Larry Taylor nicht mehr in der Band war, kam Henry Vestine zurück und brachte den Bassisten Antonio de la Barreda mit.
„Historical Figures and Ancient Heads“ wurde in dieser Besetzung aufgenommen und 1972 veröffentlicht.
Die Tracks im Einzelnen:
“Sneakin’ Around” ist ein langsamer Blues mit Gebläse. Das Piano spielt Ernest Lang. Dominierend ist bei dem Song die Gitarre von Henry Vestine. Den Gesang übernimmt der zweite Gitarrist Joel Scott-Hill.
“Hills Stomp” ist ein Instrumental und erinnert an “Hideway” oder “Stumble” von Freddy King. Für den Solopart an der Gitarre ist Joel Scott-Hill zuständig.
“Rockin’ With The King” könnte von Little Richard sein und ist es auch. Little Richard setzte sich selber ans Klavier und teilte sich den Gesang mit Bob Hite. Clifford Solomon spielt ein rockiges Saxsolo. Das Ganze wird von Gebläse begleitet. Schön, wie Little Richard versucht das Klavier auseinander zu nehmen.
“I Don’t Care What You Tell Me” ist ein weiteres Instrumental. Charles Lloyds spielt eine Flöte, die Ähnlichkeit mit Herbie Mann bei “Memphis Underground” hat. Weitere Solisten sind Harvey Mandel und Kevin Burton an den Tasten.
“Long Way From L.A.” wäre die passende Musik zu einem Roadmovie. Fito De la Parra durfte sich an das Klavier setzen. Ein rockiger Song mit bluesigem Hintergrund.
“Cherokee Dance” verbindet die Stile von John Lee Hooker und Hound Dog Taylor und übersetzt sie auf indianisch. Ein hypnotischer Rhythmus bleibt die meiste Zeit erhalten, eine Spur Funk ist auch zu hören.
“That’s All Right” von Jimmy Rogers ist eine reine Bluesnummer. Leider wird nicht angegeben wer die Harp spielt. Die Gitarre spielt hier ausnahmsweise Harvey Mandel, an das Piano setzte sich Ray Bushbaum und den Gesang übernahm Joel Scott-Hill.
“Utah” ist ein Boogie wie ihn John Lee Hooker auch spielen würde. Die Stimme von Bob dem Bären klingt wie durch einen Trichter gepresst. “Utah” zieht sich über 8 Minuten, Hauptakteur ist die Gitarre das Harvey Mandel. “Utah” ist hart an der Grenze des Erträglichen, die Hälfte der Zeit hätte auch gereicht.
“Historical Figures and Ancient Heads” stufe ich als eines der besseren Alben von Canned Heat ein.
Canned Heat waren zur Zeit des Albums:
Bob The Bear Hite: voc.
Adolfo (Fito) de la Parra: drums
Henry Vestine: guit.
Joel Scott-Hill: guit., voc.
Antonio de la Barreda: bass