Ray Davies – Americana

Ray Davies – Americana

Ray Davies kann auch ohne seine Kinks! Er träumte als Kind von Amerika mit seinen Cowboys, Indianern und Superhelden. Später war es die Musik: Rock ‚n‘ Roll, Blues, Jazz, Folk, Skiffle oder Country. Nach den ersten Touren durch die USA wurde er von der Realität überholt und sein Bild von den USA änderte sich. Ray Davies war schon immer sozialkritisch eingestellt und glaubt an eine bessere Welt.

2017 nahm Ray Davies dieses Album auf. Die Texte seiner Songs setzen sich kritisch mit den Problemen in den USA auseinander. Jeder Song hat sein eigenes Thema. Im Titelsong „Americana“ erzählt er von seinem Kindertraum mit einer weiten Landschaft bevölkert von Büffeln, wie in den Wild West Filmen. Dann geht es weiter nach Los Angeles mit seinen hübschen Mädchen, den Cabrios mit den man am Strand cruisen kann und den Cafés in Bel Air. Er ist ein Teil des amerikanischen Traums. Was ist eigentlich dieser Traum, fragt er sich? Weiter geht es auf den Highways zu den Rock ‚n Roll Cowboys. Hier endet die erste Platte. Auch die zweite Platte beschäftigt sich mit den USA. Ray Davies erzählt von den Punks aus fremden Ländern, den „Invaders“ (gemeint waren die Kinks und andere Bands der britischen Invasion in den 1960er Jahren) und wie sie behandelt werden. Immer wieder taucht die Phrase „Land Of The Free“ auf und wird hinterfragt, manchmal mit zuckersüßem Gesang im Duett mit Karen Grotberg.

Es ist ein Album, das sich kritisch mit den USA auseiandersetzt. Die Texte sind alle abgedruckt und machen es so einfach die Songs und ihre Botschaft zu verstehen. Die Musik ist eine Mischung aus allen möglichen Stilen von Hardrock über Folk, Blues und Rock ‚n‘ Roll. Ray Davies verarbeitet seine in den USA gemachten Erfahrungen, musikalischer und sozialer Art. Erschienen ist das Album 2017. 2108 folgte die Fortsetzung „Our Country – Americana Act II“ die mir (noch) nicht bekannt ist. Sich Alben von Ray Davies anzuhören macht immer Spaß, also wird auch das irgendwann angeschafft. „Americana“ gehört mittlerweile zu meinen am häufigsten gehörten Alben der letzten Zeit und meine Nummer 1 des Jahres 2017. Ein erstklassiges Alterswerk!

Die Musiker:

Ray Davies: voc., guit., keyb.,
Bill Shanley, Gary Louris: guit., voc.
Gary Louris: guit., voc.
Marc Perlman: bass, voc.
Tim O’Reagan: drums, perc., voc.
Karen Grotberg: voc., keyb.
John Jackson: mandolin, violin, guit., voc.

Zusätzliche Musiker und Gäste:

Ian Gibbons: keyb.
Kraig Jarret Johnson: guit.
Melvin Duffy: pedal steel guitar
Andrea Grant, Lorraine Cato: backing voc.
Richard Causon: harmonium
Paul White: drums
Ian Jennings: double bass
Ben Walters: paino
Paul Clarvis: perc.
Ian Burdge, Bruce White, Everton Nelson, Kate Robinson: strings
Steve Hamilton: sax.
Mike Kearsey: trombone
Ben Edwards: trumpet

Die Songs:

Americana
The Deal
Poetry
Message From The Road
A Place In Your Heart
The Mystery Room
Silent Movie
Rock ‚N‘ Roll Cowboys
Change For Change
The Man Upstairs
I’ve Heard That Beat Before
A Long Drive Home To Tarzana
The Great Highway
The Invaders
Wings Of Fantasy

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Ein Kommentar

  1. Interessant dass z.B. ein Lied (THE DEAL) bereits fast 20 Jahre auf dem Buckel hat. 2000 erstmals LIVE gespielt – Begleitband damals YO LA TENGO.

    Ich wollte schon immer mal Mitschnitte von den Konzerten die Ray Davies 2000 in New York zusammen mit YO LA TENGO gab, aber bislang war alles Suchen vergebens. 2000 hatte DAVIES Probleme einen neuen Plattenvertrag zu kriegen – und eine Backing-Band hatte er auch nicht. YO LA TENGO waren große Fans von DAVIES (aber von wem sind die eigentlich nicht große Fans?!) und sprangen ein. Zur ‚Strafe‘ musste er einige seiner unbekannteren Lieder spielen, die YO LA TENGO teilweise besser beherrschten als er selbst!

    Angeblich gab es danach auch noch Studio-Aufnahmen. Aber ich habe nie etwas davon gehört.

    Ach ja, wenn jemand einen Tipp hat wie man an Aufzeichnungen von dem Konzert ran kommt – bitte her damit. Soweit ich weiß gibt es nur einige Bootlegs, aber ich habe noch nie irgendwo einen im Angebot gesehen – auch nicht im Internet. Als großer YO LA TENGO Fan wäre das Ganze für mich natürlich ein Muss…

    Gruß – Ronald;-)

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