Ian Carr - Direct Hits

Ian Carr with Nucleus – Direct Hits

Normalerweise möchte ich im Blog keine „Best Of“ vorstellen, dies ist eine der wenigen Ausnahmen. „Direct Hits“ ist eine „Best Of“ mit jeweils einem oder zwei Songs aus den ersten Alben des Jazz Rockers Ian Carr und seiner Band „Nucleus“. Das Album ist ein sehr guter Einstieg in die Welt des Ian Carr und hilft bei der Entscheidung sich mehr um Nucleus zu kümmern.

Ian Carr - Direct Hits

Irgendwie mochte ich die Nucleus von Anfang an und freute mich auf jedes neue Album. Nucleus war für mich das Gute von Miles Davis, Weather Report, United Jazz & Rock Ensemble oder If. Die Musiker gehörten zu den besten britischen Jazzrockern ihrer Zeit. Der Boss war Ian Carr mit seiner Trompete und dem Flügelhorn. Er war der einzige Musiker auf allen Alben von Nucleus. Heute (immer noch?) ist er Professor an der Guildhall School of Music and Drama. Er schrieb etliche Bücher über den Jazz und hier sind besonders die Bücher über Miles Davis und Keith Jarrett zu nennen. Die „Direct Hits“ gibt einen guten Überblick über das Schaffenswerk von Ian Carrs Nucleus.

Nucleus We’ll Talk About It Later

„We’ll Talk About It Later“ entstand im September 1970. Daraus stammt der „Song for The Bearded Lady“. Neben Ian Carr waren dabei:

Brian Smith: Tenor Sax
Karl Jenkins: keyb.
Chris Spedding: guit.
Jeff Clyne: bass
John Marshall: drums

Elastic Rock

Die erste Langspielplatte (welch schönes Wort) war „Elastic Rock“. Der „Crude Blues Part One“ und Part Two wurde im Januar 1970 aufgenommen. Die Besetzung ist die gleiche wie die bei „We’ll Talk About It Later“.

Belladonna

Mit „Belladonna“ änderte sich sehr viel, aber nicht unbedingt zum Schlechten. Es wird einige im Forum freuen, Alan Holdsworth gibt sich die Ehre und löste Chris Spedding ab. „Suspension“ wurde von dem Album auserwählt. Wir schreiben 1972.

Brian Smith: bamboo flute
Dave McRae: keyb.
Gordon Beck: keyb.
Alan Holdsworth: guit.
Roy Babbington: bass
Clive Thacker: drums

Solar Plexus

„Torso“ geht in der Zeit wieder zurück und zwar in den Dezember 1970. Das Album nannte sich „Solar Plexus.“

Die Besetzung ist:

Ian Carr & Kenny Wheeler: trpt.
Brian Smith: soprano sax.
Tony Roberts: tenor sax.
Karl Jenkins: keyb.
Chris Spedding: guit.
Jeff Clyne & Ron Mathewson: bass
John Marshall: drums
Chris Karan: perc.

Lybyrinth

Die 2. Seite der Direct Hits geht in das Jahr 1973. „Lybyrinth“ war das Album und der „Bull Dance“ der Song. Labyrinth ist das einzige Album von Nucleus das mir in der Sammlung fehlt. Wenn man den Bull Dance hört, dann bekommt man auch Geschmack auf das Album, mal sehen…

Ian Carr & Kenny Wheeler: trpt.
Norma Whinstone: voice
Tony Coe: bass clarinet
Brian Smith: soprano sax.
Gordon Beck: keyb.
Dave McRae: keyb
Roy Babbington: bass
Clive Thacker & Tony Levi: drums
Trevor Tomkins: perc.

Under The Sea

Von „Under The Sea“ wurden „A Taste Of Sarsaparilla“ und „Sarsaparilla“ auserwählt. Aufgenommen im März 1994 mit der Besetzung:

Ian Carr; trpt.
Bob Bertles: alto sax.
Gordon Beck & Geoff Castle: keyb.
Ken Shaw: guit.
Roger Sutton: bass
Bryan Spring: drums

Roots

Die Direct Hits endet mit dem Titeltrack von „Roots“ und wurde aufgenommen im August 1973.

Die Besetzung:

Ian Carr: trpt.
Brian Smith: tenor sax.
Dave McRae: keyb.
Jocelyn Pitchen: huit.
Roger Sutton: bass
Clive Thacker: drums
Aureo deSouza: perc.

All diese Platten tragen das Vertigo Zeichen und das bürgt in der Regel von Qualität. Zugegeben, Rocker werden wenig mit Nucleus anfangen können, man muss auch Jazz mögen. Die Direct Hits ist ein ganz guter Einstieg in die Welt des Ian Carr. Wer dann etwas tiefer eindringen will, sollte sich „Alley Cat“ und „Snakehips Etcetera“ gönnen. meine Lieblingsalben von Nucleus. Diese zwei Alben sind leider nicht vertreten, das würde auch die Laufzeit einer Schallplatte übersteigen.

Alley Cat

Snakehips Etcetera

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Ein Kommentar

  1. Drehscheibe der britischen Jazz-Rock-Szene – Hier in Europa gab es früh und zum Teil unabhängig von der Entwicklung in den USA eine parallele Jazz-Rock-Bewegung, mit sogenannten Fusion-Gruppen die sich weder dem Rock-Jazz noch dem Jazz-Rock eindeutig zurechnen ließen. Zunächst zwar nicht so beachtet, im Nischendasein war denen leider kein großer kommerzieller Erfolg beschieden. Hier ist dann schon mal die Graham Bond Organization zu nennen. Seit 1968 entstanden dann aber noch einige weitere Brass-Rock-Bands, die zu einer konventionellen Rock-Besetzung Bläser einzeln und in Gruppen hinzufügten. Unabhängig von der starken US-Szene, wurden hier in Europa, besonders in UK, mit einem etwas anderen Konzept in der ersten Hälfte der 70iger eine erste kreative Phase der musikalischen Fusion mit Colosseum und auch einigen Formationen der Canterbury-Szene, wie beispielsweise Centipede, Curved Air, Soft Machine, Gentle Giant, IF, Van Der Graaf Generator, Nucleus bekannter. Fast alle vorgenannten Formationen werden im Rock_Zirkus umfassend dokumentiert. Allein schon die Besetzung von Nucleus bei Gründung, Ian Carr, Karl Jenkins, Brian Smith, Chris Spedding, Jeff Clyne, John Marshall, zeigt das hier (und auch später bei Umbesetzungen) keine Nobodys am Werke waren. Bei dem teils komplexen Material der Gruppierung sind Kompilationen oder Best-Of´s schwierig. Deshalb kann ich allen Liebhabern der Fusion-Musik, die erst kürzlich bei Esoteric Records erschienene 6CD-Box Torrid Zone: The Vertigo Recordings 1970 – 1975 (2019) empfehlen. Dort sind alle acht Alben von Nucleus und ein Solo-Album von Ian Carr für das Vertigo Label preiswert zusammen als Bündel erschienen. Klingende Grüsse, Der SchoTTe [20200610]

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