Im ehemaligen Forum des Rockzirkus stellte ich einige meiner Lieblingssongs vor. Warum nicht auch in einem Blog? Teil1:
I’m Not Like Everybody Else – The Kinks
Es gibt einige Songs die hängen fest. Wahrscheinlich weil diese Songs genau zur richtigen Zeit kamen. I’m Not Like Everybody Else ist so ein Song.
Am 12.05.1966 von den Links aufgenommen unter der Produktion von Shel Talmy. Es war die B-Seite von Bunny Afternoon und so steht sie auch als Single seit 1966 in meiner Sammlung. Geschrieben wurde er von Ray Davis, gesungen von Dave Davis.
1966 wollte ich langsam erwachsen werden und da passten diese Songs wie My Generation, I Can’t Get No Satisfaktion, Get Off Of My Cloud und eben dieser I’m Not Like Everybody Else. Den Text verstand ich zwar nur zur Hälfte, aber man wollte eben nicht so sein wie die anderen!
Der Song war von keinem eigenen Album und erschien anfangs nur auf Samplern. Langspielplatten von den Kinks hatte ich nicht, auch keine Sampler, dafür eine Menge Singles. Es dauert daher einige Jahre bis ich das Original auf CD hört. Er ist bei den Bonussen von Face To Face zu hören.
Andere Fassungen dagegen erschienen auf den Livealben der Kinks, unter anderem auf der „To The Bone“. Diese Version schaffte es auch bis zu den Sopranos. Für die Serienjunkies, die 1. oder 2. Folge der 5. Staffel endete mit „I’m Not Like Everybody Else“. Im Vergleich zu der späteren Version erscheint das Original etwas dünn.
Überhaupt schien der Song einer der Lieblingssongs der Kinks zu sein, er gehört schon früh zu den Standards auf der Bühne.
Gecovert wurde er etliche Male, Wiki nennt Beispiele:
The Chocolate Watchband, The Nomads oder Chris Spedding.
Black Magic Woman – Peter Green und Fleetwood Mac
Black Magic Woman wurde so richtig bekannt durch Carlos Santana als er es auf Abraxas herausbrachte. Der Song wurde von Peter Green geschrieben und erschien zuerst 1968 als Single von Fleetwood Mac. Auf LP gab es den Song 1970 auf English Rose und dann auf A Pious Bird Of Good Omen.
Meine Lieblingsversion, ich steh auf Livemusik, ist die auf der „Fleetwood Mac In Concert 1970“ oder auch „Boston Tea Party“ genannt. Black Magic Woman gehörte übrigens zu Standardrepertoire der frühen Fleetwood Mac.
Zombies – She’s Not There
Im August 1964 erschien die erste Single von The Zombies. Hinter den Zombies steckten:
Rod Argent: keyb.
Colin Blunstone: voc., guit.
Paul Atkinson: guit.
Hugh Grundy: drums
Chris White: bass
„She’s Not There“ kam in den britischen Charts bis auf Rang 12 und bei Billboard immerhin auf Rang 2. Der Song ist Pop mit je einem Schuss Jazz und Soul. Rod Argent zeigte hier erstmals sein Talent als Songschreiber und schuf damit gleichzeitig sein Meisterwerk. Alles was er an noch so guten Songs komponierte, an „She’s Not There“ kam nichts mehr heran.
Gecovert wurde der Song etliche Male unter anderem auch von The Litter und Vanilla Fudge. Weder diese beiden Bands, als auch die restlichen, erreichten nicht das Original.
The Pike – Hardin & York – 1969
Zugegeben, ich bin Fan und sehe das Ganze nicht realistisch. “
The Pike“ geht mir seit Oktober 1969 nicht mehr aus dem Kopf und hat mich die ganzen Jahre über begleitet. 1967 verließ Steve Winwood die Spencer Davis Group um aufs Land zu ziehen und mit Traffic neue Wege zu gehen. Sein Nachfolger war Eddie Hardin. Die Spencer Davis Group hatte zwar noch einen Namen, aber jeder Fan wollte die alten Songs hören. So richtig Fuß fassen konnte Spencer Davis nicht mehr. Im Grunde war er ein durchschnittlicher Musiker und hatte nur das Glück Steve Winwood und Pete York in seiner Band gehabt zu haben, zwei Ausnahmemusiker. Damals verdienten die Bands noch ihr Geld mit Liveauftritten. Eddie Hardin und Pete York nutzten die Soundchecks ausgiebig um zu Jammen. Was die beiden veranstalteten hörte sich besser, an als das Übliche mit Spencer Davis. Man beschloss sich von Davis zu trennen und versuchte sich als Duo.
The Pike war der Spitzname eines ihrer Roadies. Der Typ baute ständig irgendwelchen Unsinn. Einmal bezeichnete er das Publikum als „Fucking German Nazis“ und übersah dabei das geöffnete Mikro. Das Publikum reagierte sauer und Hardin & York mussten mit dem Pike fluchtartig die Bühne verlassen. Ein anderes Mal stellte er die Anlage vor dem Aufbau in Schnee ab. Als Eddie Hardin den Strom einschaltete, gingen drei Verstärker in Flammen auf, Kurzschluss! Er war also so beliebt, dass die Beiden ihm einen Song widmeten.
The Pike wurde bei jedem Auftritt von Hardin & York gespielt, kann ich, bei geschätzten 20 bis 30 besuchten Gigs, bestätigen!
Who Do You Love? und Mona – Bo Diddley aka Ellas McDaniel – Quicksilver Messenger Service
Zwei Songs? Diesmal ja und weil sie auch im Doppelpack auf der meiner Meinung nach besten Interpretation gecovert werden. Zu finden sind die Songs auf „Happy Trails“ von den Quicksilver Messenger Service.
„Who Do You Love?“ erschien 1956 auf Checker. Der Song wurde meines Wissens nach nicht in den Charts gelistet, beeinflusste aber ganze Musikergenerationen. Es war dieser eine Akkord, dieser eine Griff auf der Gitarre, nur der Rhythmus war wichtig. Wahrscheinlich gehört der Song auch zu den am häufigsten gecoverten Songs überhaupt. Den berühmten „Bo Diddley Rhythmus“ erfand, glaube ich gelesen zu haben, Clifton James Drummer bei vielen Chess Aufnahmen.
Was den Song aber für mich zu den eigenen Top 1001 macht, das ist die Kombination mit „Mona“. Mona erschien ein Jahr später 1957.
Quicksilver Messenger Service machte aus beiden Songs ein Medley. Aufgenommen wurde 1969 in beiden Fillmore, dem East und dem West. John Cipollina zeigte hier ein einmaliges Gitarrenspiel. Wenn sich jemand für den Sound der Westküste interessieren sollte, der kommt nicht an Happy Trails vorbei. Eines der besten Livealben der Rockgeschichte.
Fortsetzung folgt…