Von Bobby „Blue“ Bland besaß ich seit Urzeiten zwei Alben in Vinyl, „Together Again? Live …“ und „Two Steps From The Blues“. Die Live konnte mich nicht überzeugen, gekauft wurde die Schallplatte wegen B.B.King. Two Steps From The Blues war schon besser, eine grandiose Stimme hat Bobby Bland auf Fall, aber es war nicht die richtige Zeit für ein Zusammenkommen von Bobby Bland und mir.
Irgendwann einmal wurde der Film „Der Mandant“ angesehen und zur Filmmusik gehörte der Song „Ain’t No Love In The Heart Of The City“. Mir fiel sofort wieder der vergessene Bobby „Blue“ Bland ein. So eine Stimme vergisst man nicht so schnell.
Den Song aus dem Film findet man auf dem Album „Dreamer“. „Dreamer“ war sein zweites Album bei ABC Records. Viel Soul, viele Streicher und trotzdem ausreichend funky und rockig um sich das Album ohne Schluchzen anzuhören. Der Song wurde unzählige Male gecovert, Paul Weller und Whitesnake sin zwei Beispiele. Streicher vergraulen mich normalerweise, hier ist es aber auszuhalten. Außer dem bekannten „Ain’t No Love In The Heart Of The City“ gibt es weitere Songs dieser Güte, überhaupt kommt es nicht zu irgendwelchen Ausfällen.
Die Stimme von Bobby Blue Bland gehört für mich zu einer der besten im Soul/Blues, muss man einmal gehört haben!
Die Songs:
1. Ain’t No Love in the Heart of the City
2. I Wouldn’t Treat a Dog (The Way You Treated Me)
3. Lovin‘ on Borrowed Time
4. When You Come to the End of Your Road
5. I Ain’t Gonna Be the First to Cry
6. Dreamer
7. Yolanda
8. Twenty-Four Hour Blues
9. Cold Day in Hell
10. Who’s Foolin‘ Who?
Die Musiker:
Bobby Blue Bland: voc.
Wilton Felder: bass
Ed Greene: drums
Ben Benay, Dean Parks, Larry Carlton: guit.
Ernie Watts, Jim Horn, John Kelson, Lew McCreary, Paul Hubinon, Peter Christlieb und Tony Terran: horns
Michael Omartian: keyb.
The Sid Sharp Strings: stringsGinger Blake, Julia Tillman und Maxine Willard: backing vocals
Durchwegs eine klasse Laidback-Soul-Scheibe mit Blues-Touch und wie Remo4 bereits erwähnt hat gibt es hier keine Ausfälle. Der Keyboarder, Songwriter, Produzent und Arrangeur Michael Omartian ist übrigens ein genauso schillerndes Blatt wie die involvierten Wilton Felder und Larry Carlton (beide Crusaders), sein Name findet sich hundertfach auf Platten von Steely Dan, Dolly Parton, Diana Ross bis Rod Stewart, vermutlich hatte er jahrelang keine eigene Bleibe und lebte gleich im Tonstudio, anders lässt sich die gigantische Liste an Klienten kaum erklären, siehe auch Rhythm Heritage hier im Blog. Spass beiseite, „Ain’t No Love In The Heart Of The City“ wurde auch im norwegischen TV-Crime/Fiction/Fantasy-Sechsteiler Beforeigners (2019, mit Nicolai Cleve Broch) verwendet und passt hervorragend zum Intro mit der Kamerafahrt durch die City (Oslo?).