Kraan hat Verstärkung bekommen! Ingo Bischoff ist mit seinen Keyboards eingestiegen. Das zusätzliche Instrument tut Kraan ganz gut. Bischoff war vorher Mitglied bei Karthago. Aufgenommen wurde „Let It Out“ nicht im Studio, sondern in einer Scheune auf dem Hof in Wintrup.
„Let It Out“ ist experimenteller als die Vorgänger. Nicht mehr ganz so viel Jazzrock, dafür mehr Funk. Die Songs sind relativ kurz geworden. Nicht die Improvisation steht im Vordergrund, es sind mehr die Melodien.
Meines Wissens nach war mit diesem Album Schluss bei dem Krautrocklabel Spiegelei. Damals verlor ich Kraan aus den Augen und ehrlich gesagt, erst durch ein Mitglied des ehemaligen Forums und dessen selbstgedrehte Clipse von Hellmut Hattler kam ich wieder auf die Band. Nach den Jahren klingt Kraan für mich immer noch gut, obwohl ich mir einige andere Jazzrocker nicht mehr anhören kann. Trotzdem wird „Let It Out“ mein letztes Album von Kraan sein. Über die ersten vier Alben veränderte sich Kraan von einer Band die nur improvisierte, bis hin zu einer Band mit kommerzieller Ausrichtung. Das soll nicht negativ gemeint sein, aber es fehlt bereits auf „Let It Out“ irgendwie die Spannung der ersten beiden Alben.
Kraan war eine der wichtigsten Bands des Krautrock. Wie im Booklet zu lesen, war Kraan in Deutschland bei dem Sounds Poll 1975 in etlichen Kategorien ganz oben vertreten. Nicht umsonst wurde Kraan zur Band des Jahres gekürt. Hattler stand an der Spitze des Instrumentalisten des Jahres, noch vor Klaus Doldinger! Die „Kraan Live“ führte die Jahreshitparade der deutschen Platten an, den zweiten Platz besetzte „Let It Out“.
Die Musiker:
Peter Wohlbrandt: guit., voc., perc.
Helmut Hattler: bass
Johannes A.Pappert: sax., perc.
Jan Fride: congas, drums
Ingo Bischoff: keyb.
Die Songs:
1. Bandits In The Woods
2. Luftpost
3. Degado
4. Prima Klima
5. Let It Out
6. Die Maschine
7. Heimweh Nach Übersee
8. Picnic International