Die Flowerpot Men entstanden 1967 aus Mitgliedern der Ivory Leage. Ihr einziger Hit war „Let’s Go To San Francisco“, eine sogenannte Eintagsfliege im Rockgeschäft. Nicht einmal Eintritt in die diversen Rocklexika von Joos oder Graf haben sie gefunden.
Für etliche von uns wird das Lied immer in Erinnerung bleiben und verbunden mit der Band sein. Viel mehr haben die Flowerpot Men auch nicht auf den Markt geworfen, denn 1970 war schon wieder Schluss.
Die Songs waren zum Großteil immer gleich oder ähnlich gestrickt und es fielen mir beim Zuhören ständig die Beach Boys ein. Es gab wenige Ausnahmen wie „Blow Away“, hier wurde es richtig rockig und keine Spur von Schmalz.
Die Flowerpot Men waren also die britischen Beach Boys? Nö, sie waren schon etwas mehr. Die Musiker hinter den Flowerpot Men waren gestandene Session Musiker oder Singer/Songwriter mit bereits beachtlichen Erfolgen.
Die gebürtigen John Shakespeare und Kenneth Hawker kamen beide aus Birmingham und gründeten Carter Lewis & The Southerners. John Carter und Ken Lewis nannten sich die zwei jedenfalls als Musiker. Viv Prince und Jimmy Page waren Mitspieler und einen Hit mit „Your Mamma’s Out Of Town“ hatten sie auch.
Carter – Lewis waren begehrte Komponisten. Für beispielweise Brenda Lee und den Herman’s Hermits schrieben sie Songs. Sie beteiligten sich auch an Session wie bei „I Can’t Explain“ von den Who.
John Carter und Ken Lewis gründeten die Ivy League und hatten auch hier einige Erfolge. Als Scott McKenzie mit „San Francisco“ einen Riesenhit landete, kam den beiden die Idee zu „Let’s Go To San Francisco“. Mit den zusätzlichen Sängern Neil Landon, Peter Nelson, Tony Burrows und Robin Shaw nahmen sie eine Demo auf (es kann auch sein, das Demo wurde noch mit anderen Musikern eingespielt. Hier fehlen mir Infos) und schickten es an DERAM. DERAM machte sofort einen Hit daraus, es war eben diese Flowerpowerzeit, das Jahr 1967 in dem die Welt noch in Ordnung war und alle sich Blumen hinter die Ohren klemmten.
Der Nachfolger „Walking In The Sky“ floppte so wie alles andere was folgte, selbst die Umbenennung in „Friends“ brachte nichts. Es wurden zwei Alben mit diversen Musikern eingespielt. 2000 wurden die Alben von Repertoire als CD veröffentlicht. John Carter schreibt im Begleittext etwas zur Geschichte der Session der beiden Alben. Es waren im Grunde Konzeptalben und so hören sie sich auch an. Man versuchte die Beach Boys, Pink Floyd und James Last, der half mit seinem Orchester, unter einen Hut zu bringen.
Live war eine solche Musik nicht zu bringen und die Flowerpot Men scheiterten. Es war die Idee zu dem einen Song und die passende Zeit, Spaß und eine Eintagsfliege eben.
Carter und Lewis schrieben später Jingles für den Rundfunk und das Fernsehen, wobei sie recht ordentlich verdienten, Landon ging zu Fat Mattress, Shaw und Nelson zu den White Plains und Brotherhood Of Man, Burrows verdiente sich seinen Unterhalt als Sänger bei zahlreichen Session und machte bei etlichen Hits mit.
Wer sich für die Flowerpot Men interessiert, der ist mit der Best Of „Let’s Go To San Francisco“ gut versorgt. Den Twofer von Repertoire mit „Past Imperfect“ und „Peace Album“ kann ich nur bedingt empfehlen. Ein ungeordnetes Sammelsurium diverser Session.
Egal was man über die Flowerpot Men sagt, einen Platz in der Rockgeschichte haben sie sich mit dem einen Song verdient!