Manche meinen vielleicht das sei kein richtiger Blues mehr, zu seicht und zu oberflächlich. Mag alles richtig sein, wenn es aber Poprock gibt, warum nicht auch Popblues? Friends ist für jeden Fahrstuhl und für jede Filmmusik geeignet, was soll’s? Friends ist für mich der schönste Song des B.B. King und mit die schönste seiner Platten.
Entstanden ist das Meisterwerk 1974. Der Sound ist typisch für Philadelphia. Viel Gebläse und jede Menge Chor. Die Songs lassen sich nicht immer als Blues verkaufen. Jazzig und ein leichter Touch von George Benson sind zu hören. Auch wenn B.B. King es heraus schreit, I Got Them Blues, ist es doch nur saugute Unterhaltungsmusik mit schönen Melodien.
Im Regal oder in London zeigt B.B. King was für ein guter Bluesmusiker er ist und war, bei Friends darf er auch mal anders.
Anspieltipps sind Friends und Philadelphia, aber eigentlich sind alle Songs gleichermaßen gut.
Wie immer eine Empfehlung: geeignet für zarte Gemüter die nicht nur auf knallharten Blues oder Rock stehen. Freunde des Soul könnten ihren Spaß haben.
Die Musiker:
Horns: Memhis Horns
Earl Young: drums
Ronnie Baker: bass
Gitarren: B.B. King, Deryll Inman, Norman Harris, Eli Tarkesty und Roland Chambers
Keyboards: Dave Crawfoerd, Will Boulware und Ron Kersey
Percussion: Larry Washington, Vince Montana
Streicher: Philadelphia Strings
Die Songs:
1. Friends
2. I Got Them Blues
3. Baby I’m Yours
4. Up at 5am
5. Philadelphia
6. When Everything Else Is Gone
7. My Song
Ach so: nicht mit der relativ neuen und später erschienenen B.B. King & Friends verwechseln. Einziges Manko der Platte: sie ist viel zu kurz!